Erschießung Alfred Julius Bechers
48° 12' 53.08" N, 16° 22' 11.39" E zur Karte im Wien Kulturgut
Alfred Julius Becher begann sich in der Revolution von 1848 politisch als einer der führenden Köpfe zu engagieren und musste seine Mitarbeit an der Wiener Allgemeinen Musik-Zeitung und den Sonntagsblättern aufgeben, weil er durch seine Kritiken in Konflikt mit der Zensur und der Polizei unter Polizeiminister Josef Sedlnitzky von Choltic geriet. Mit Unterstützung seiner Geliebten Karoline Perin-Gradenstein gründete er als Chefredakteur das täglich erscheinende Blatt "Der Radikale", zu den Mitarbeitern zählten Andreas von Stifft (III.), Karl Tausenau und Hermann Jellinek. Ferner war er Obmann des Demokraten-Klubs und des Zentralkomitees der demokratischen Vereine. Becher geriet durch seine politischen Ansichten und die Parteinahme für Lajos Kossuth ins Visier des Fürsten Alfred I. zu Windisch-Graetz. Nach der Einnahme Wiens durch die Truppen des Fürsten Windisch-Graetz (31. Oktober 1848) wurde er am 13. November verhaftet, am 20. November gemeinsam mit Jellinek verurteilt und am 23. November im Stadtgraben beim Neutor kriegsrechtlich hingerichtet.