Esterházysches Schöpfwerk (7, Kaiserstraße)
Esterházysches Schöpfwerk (7, Kaiserstraße 9.
Ab 1764 wurde nahe der Mariahilfer Linie mit der Errichtung einer Wassermaschine mit zwei Pumpen, die auch einen Betrieb mit Pferden ermöglichte, zu einem bereits bestehenden Brunnen begonnen. Die Saugkanäle waren zwischen Schmelz und Linienwall zu verorten. Diese Wassermaschine wurde später als Esterházysches Pumpwerk bekannt, es lieferte Wasser aus einem Schöpfbrunnen und stand mit der Mariahilfer Wasserleitung in Verbindung. Es bestanden Reservoirs in der Mariahilfer Straße nächst der Schmalzhofgasse und in Gumpendorf. Die tägliche Ergiebigkeit belief sich noch im Jahr 1867 auf 2000 Eimer.
Der Betrieb des Esterházyschen Schöpfwerks wurde am 12. Februar 1821 zwischen der Stadt Wien und Fürst Nikolaus II. Esterházy vertraglich geregelt. Die Stadt hatte ein Drittel der Herstellungs- und Betriebskosten zu übernehmen; ab 1867 kam das Schöpfwerk in städtischen Besitz und die Gemeinde kam nun allein für die Kosten auf. 1863 stürzte der Brunnen ein, die Erneuerung erfolgte 1864. Die öffentlichen Brunnen in der Otto-Bauer-Gasse (damals Kasernengasse) und in der Amerlingstraße (Esterházypalais) wurden aus dem Esterházyschen Schöpfwerk gespeist.
Literatur
- Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 19
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 2A (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 202-205
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, "Wasser in jedwedes Bürgers Haus". Die Trinkwasserversorgung Wiens. Wien: MEMO 2003, S, 44-46
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 40