Felix Steinwandtner
Felix Steinwandtner, * 25. März 1937 Wien, † 8. März 2012 Wien, Fleischhauer, Politiker, Heimatforscher.
Biografie
Felix Steinwandtner wurde am 25. März 1937 in Wien Hietzing geboren. Nach der Matura an der Handelsakademie wurde er zunächst Angestellter bei der Österreichischen Alpine Montan AG.
Seit 1959 wirkte er im elterlichen Fleischhauereibetrieb in der St.-Veit-Gasse in Unter-St.-Veit mit, den er von 1978 bis 1990 führte. Der Betrieb befand sich in einem heute nicht mehr bestehenden ebenerdigen Haus links neben der Unter-St.-Veiter Kirche. Daneben unterrichtete Felix Steinwandtner von 1965 bis 1980 am Wifi Wien in den Meisterprüfungskursen.
Politisch engagierte sich der Gewerbetreibende schon früh in der ÖVP Hietzing. 1964 zog er für seine Fraktion als damals jüngster Bezirksrat in die Bezirksvertretung des 13. Wiener Gemeindebezirks ein, der er – mit einer Unterbrechung in den Jahren 1969 bis 1973 – bis 1998 angehörte. Von September 1980 bis September 1998 wirkte er unter den Bezirksvorstehern Elfriede Bischof und Heinz Gerstbach (beide ÖVP) als Stellvertreter.
Nach seinem Ausscheiden aus der Politik übernahm Steinwandtner 1999 die Leitung des Bezirksmuseums Hietzing, wo er sein vielfältiges Interesse und historisches Allgemeinwissen einbringen konnte. In dieser Funktion versuchte er mit regelmäßigen Vorträgen, Bezirksspaziergängen und Publikationen das Interesse für die Lokalgeschichte zu wecken. Zuletzt engagierte er sich für die Sanierung des von Otto Wagner erbauten Stadtbahn-Hofpavillons bei Schönbrunn. Darüber hinaus war er auch über 20 Jahre im Vorstand der Volkshochschule Hietzing tätig. Von ihm verfasste Publikationen hatten Katharina Schratt (1998), die Straßen Hietzings (1999) und den Forschungsreisenden Fritz Moravec (2002) zum Thema. Außerdem verfasste er den Band "Wien-Hietzing" für die Reihe "Archivbilder" (2006).
Für sein langjähriges politisches Engagement erhielt Felix Steinwandtner 1989 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. 2008 überreichte ihm der damalige Wissenschaftsminister Johannes Hahn die Urkunde über den von Bundespräsident Heinz Fischer verliehenen Berufstitel Professor für seine Verdienste als Kulturvermittler.
Prof. Steinwandtner starb im März 2012 wenige Tage vor dem Erreichen seines 75. Geburtstags. Er wurde am Südwestfriedhof in Wien Meidling beigesetzt.
Literatur
- Rathaus-Korrespondenz, 14.03.2014
- Josef Rauchenberger [Hg.] / Friedrich Brunner [Mitarb.]: Bezirksvertretungen in Wien. Historische Entwicklung, Rechtsgrundlagen, Aufgaben, Dezentralisierung, Wahlergebnisse, Personenindex. Rückblick und Zukunft. Wien: PR-Verlag 1990