Ferdinand Rainer
Rainer Ferdinand, * 11. Jänner 1827 Mailand, † 27. Jänner 1913 Wien, Erzherzog.
Biografie
Er war der Sohn Erzherzog Rainers dem Älteren (1783-1853) und ein Enkel Leopolds II. Ab 1852 war er mit Erzherzogin Maria Karolina (1825-1915) aus der von Erzherzog Karl von Österreich-Teschen abstammenden habsburgischen Linie verheiratet. Er begann 1844 die militärische Laufbahn und war 1872-1906 Oberkommandant der k. k. Landwehr; er war liberal gesinnt und politisch interessiert (1857-1860 Präsident des Reichsrats, 1861-1865 Ministerpräsident). Er besaß großes Interesse für Kunst und Wissenschaft und war ein bedeutender Sammler von Büchern und Handschriften (seine Papyrussammlung [ca. 100.000 Stück] schenkte er 1899 der Hofbibliothek, sie bildet den Grundstock der Papyrussammlung der heutigen Nationalbibliothek ). Kurator und Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften (1861), Protektor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (1863), Präsident der Weltausstellungskommission (1873); 1854 erwarb er das Engelskirchnerpalais, 1898 erbte er von seinem Bruder Leopold Schloss Hernstein bei Baden.
Quellen
Literatur
- Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
- Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950. Band 8. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1983. S. 395 f.