Franklinstraße
48° 15' 16.01" N, 16° 24' 12.01" E zur Karte im Wien Kulturgut
Franklinstraße (21, Floridsdorf, Donaufeld), benannt (23. März 1909 Stadtrat) nach dem amerikanischen Politiker, Schriftsteller und Naturwissenschaftler Benjamin Franklin (* 17. Jänner 1706 Boston, † 17. April 1790 Philadelphia), Sekretär des Kolonialparlaments von Pennsylvanien, Oberpostmeister von Philadelphia, Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung von 1776, Gesandter in Paris (1776-1785) und Gouverneur von Pennsylvanien. 1746-1752 beschäftigte er sich mit Naturwissenschaften (Entwicklung des Blitzableiters, Untersuchung der Wärmestrahlung und des Magnetismus); vorher (in Floridsdorf) Rudolfstraße.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1910: Pfarre Floridsdorf
- ab 1914: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-19: Pfarre Floridsdorf; Rest: Pfarre Donaufeld
Kulturzentrum Floridsdorf
Das „Kulturzentrum“ Floridsdorf ist ein Beispiel für die von der Wiener Stadtplanung seit den späten 1950er-Jahren forcierte Bildung von funktional spezialisierten „Neuen Zentren“ in den Außenbezirken. Durch die 1962 eröffnete Schnellbahnstation und die daneben konzentrierten Autobus- und Straßenbahnhaltestellen erhielt Floridsdorf einen neuen Verkehrsknoten. Östlich der Schnellbahn wurde Mitte der 1960er-Jahre ein ausgedehntes „Kulturzentrum“ an der zur Fußgängerpromenade umgestalteten Franklinstraße entwickelt. Zu den bestehenden öffentlichen Bauten - dem Realgymnasium, dem Floridsdorfer Krankenhaus, der Sonderschule und einer Kirche wurden ein Hallenbad, eine Handelsakademie, eine weitere Mittelschule mit Sportplätzen sowie ein Kindergarten errichtet. Eine ursprünglich vorgesehene Ladengruppe für den lokalen Bedarf wurde nicht realisiert.
Gebäude
- Nummer 20: Paul-Speiser-Hof.
- Nummer 22: Floridsdorfer Hallenbad.
- Nummer 24: Floridsdorfer Handelsakademie.
- Nummer 26: Schulzentrum, bestehend aus Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Wirtschaftskundlichem Realgymnasium (erbaut 1963-1966 nach Plänen von Hannes Lintl).
- Nummer 27-33: Floridsdorfer Sonderschule (Allgemeine Sonderschule der Stadt Wien; erbaut 1960/1961 von Wilhelm Schütte).
Literatur
- Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 21979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 22 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Floridsdorfer Straßenverzeichnis. In: Raimund Hinkel / Bruno Sykora: Heimat Floridsdorf mit erstem Floridsdorfer Straßenverzeichnis. Wien: A. Eipeldauer 1977, S. 32
- Zum „Kulturzentrum Floridsdorf“ siehe: Der Aufbau 16 (1961), S. 316 ff.; Der Aufbau 17 (1962), S. 454 ff.; Der Aufbau 20 (1966), S. 404 ff.