Franz von Neumann (1815-1888)
Franz von Neumann, * 22. März 1815 Freudenthal, Schlesien (heute Bruntál, Tschechische Republik), † 9. Juli 1888 Wien, Baumeister, Architekt, Lokalpolitiker.
Biografie
Franz von Neumann begann seine berufliche Laufbahn als Bauzeichner beim Baumeister Korompay. Von 1837 bis 1839 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Peter Nobile. 1839 begann er als Bauadjunkt bei Karl Schleps im Dienst der Familie Coburg zu arbeiten, 1847 wurde er selbst Herzoglich Coburgischer Architekt. Von Herzog Ernst von Sachsen-Coburg wurde er mit der Errichtung eines Museums in Gotha beauftragt, das er wegen Überschreitung der veranschlagten Kosten jedoch nicht fertigstellen konnte. Privat errichtete er 1857 sein eigenes Familienhaus (8., Piaristengasse 13, erbaut 1857) sowie im Zeitraum von 1853 bis 1864 einige Miethäuser im 8. und 9. Bezirk.
Ab 1865 gehörte er der Wiener Bauhütte und dem Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein an. Von 1862 bis 1888 war er im Gemeinderat (1. Wahlkörper der Josefstadt), er galt als wichtiger Redner der Bausektion, deren Obmann er auch war. Gleich nach der Gründung der Wasserversorgungskommission 1862 wurde er als deren Mitglied gewählt. Darüber hinaus war er in der Donaustadtkommission und der Rathausbaukommission engagiert.
Franz von Neumann war mit Josefine Nitsche (1839– 1893) verheiratet, mit der er die Kinder Amalie, Franz, Karl, Josefine, Gustav und Otto hatte. Seine Söhne Franz und Gustav waren ebenfalls bedeutende Architekten.
Literatur
- Gertrud Maria Hahnkamper: Der Wiener Gemeinderat zwischen 1861 und 1864, Bd. 2, Teil 3. Dissertation an der Universität Wien. Wien 1973, S. 486
- Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien 77 (1963), S. 234
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 113, 192, 292
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. 20. Wien: Zamarski 1869, S. 289
Franz von Neumann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.