Gardehof (Hofwasserleitung)
Die Gardehof-Hofwasserleitung wurde 1710 zur privaten Wasserversorgung des Palais der Ungarischen Garde errichtet.
Die Zuleitung zum Ungarischen Gardehof (Trautsonpalais) erfolgte aus vier Brunnstuben auf der Neulerchenfelder Krebswiese durch einen gewölbten Kanal entlang der Gärten unter der Lerchenfelder Straße; das Überfallwasser wurde in der Gegend des Ulrichsplatzes an die Schottenfelder Hofwasserleitung abgegeben.
Eine Verbindung mit der 1819 errichteten Hofgarten-Wasserleitung erfolgte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das königlich ungarische Gardekommando versuchte mittels einer Wasserleitungs-Überschlagsverhandlung, so viel Wasser von den reichhaltigen Quellen der Garde zu erhalten, als zur Beseitigung der Pferdeschöpfmaschine im Burggarten benötigt wurde. Das Wasser sollte in den Trautsonschen Brunnstuben nahe der Breitenseer und Ottakringer Hofwasserleitungen aufgefangen und in den Garten weitergeleitet werden. Dieser Vorschlag erhielt keine Bewilligung, dagegen jener, die Breitenseer und Ottakringer Hofwasserleitung mit ein bis zwei Zoll des Wassers der Ungarischen Garde zu speisen.
Literatur
- Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien ... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 17
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 2A (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 177-178
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, "Wasser in jedwedes Bürgers Haus". Die Trinkwasserversorgung Wiens. Wien: MEMO 2003, S, 39
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 36.