Gedenktafel Johann Friedländer
48° 11' 7.69" N, 16° 17' 34.69" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 15. Oktober 2008 wurde an der Fassade des Hauses Wenzgasse 19 im Bezirk Hietzing eine Gedenktafel enthüllt, die an den Bundesheeroffizier Johann Friedländer erinnert. Friedländer hatte bis 1942 in diesem Haus gelebt. Von der antisemitischen Politik des nationalsozialistischen Regimes betroffen, wurde er wie seine Ehefrau 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Knapp vor Kriegsende wurde Johann Friedländer während eines Todesmarsches in der Nähe des Konzentrationslagers Auschwitz von SS-Oberscharführer Bruno Schlage erschossen. Gestiftet wurde die Gedenktafel vom Bundesministerium für Landesverteidigung. Der Impuls für die Errichtung der Gedenktafel kam von Simon Wiesenthal, der die Militärhistorische Denkmalkommission dazu anregte, sich dem Thema zu widmen.
Die Inschrift der Tafel lautet:
"In diesem Hause lebte
vom 7. Mai 1937 bis 21. Oktober 1942
Feldmarschallleutnant Johann FRIEDLAENDER
(1882–1945).
Als Opfer rassistischer Verfolgung
wurde er als KZ Häftling von Auschwitz
auf einem Transport ermordet."
Die Tafel wurde von Verteidigungsminister Norbert Darabos enthüllt.
Literatur
- Darabos enthüllt Gedenktafel für NS-Opfer [Stand: 20.12.2017]
- Heidemarie Uhl / Dieter A. Binder (Hg.): 20 Jahre Militärhistorische Denkmalkommission. 1994–2014. Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, S. 21f. [Stand: 20.12.2017]
- Arno Lustiger: "Der Feldmarshall hat zwei Kugeln bekommen". In: Die Welt, 23.01.2010 [Stand: 20.12.2017]]