Gedenktafel für zehntausende deportierte Jüdinnen und Juden
48° 13' 13.75" N, 16° 22' 34.08" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 29. November 2000 wurde an der Fassade des Theodor-Herzl-Hofes in 2., Leopoldsgasse 13–15 eine Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an die zehntausenden Jüdinnen und Juden, die hier vom nationalsozialistischen Regime in einem Sammellager zusammengepfercht wurden, anschließend deportiert und in den Konzentrationslagern ermordet wurden. Gestiftet wurde die Tafel von der Israelitischen Kultusgemeinde, dem Kulturverein Herzlhof und der Gebietsbetreuung Karmeliterviertel.
Die Inschrift der Tafel lautet:
"In dem Haus, das an dieser Stelle stand, befanden
sich ursprünglich die Frauengewerbeschule des
Dr. Krüger-Heims für Lehrmädchen (früher Elisabeth-
Lehrmädchenheim) und die jüdisch-orthodoxe
Mädchenschule 'Bet Jakob'. Zur Zeit der Nazi-
Diktatur diente es als Sammellager, von dem aus
zehntausende Juden – Männer, Frauen und Kinder –
in die Todeslager des Reichs verbracht wurden.Ihr Andenken sei gesegnet.
Wien, im Monat Kislev 5761 (November 2000)
Israelitische Kultusgemeinde Wien"
Enthüllt wurde die Tafel durch Vizebürgermeister Bernhard Görg, IKG-Präsident Ariel Muzicant und dem Überlebenden Martin Katz. Im Rahmen des Festaktes sprachen weiters Bezirksvorsteher Gerhard Kubik, der wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Wolfgang Neugebauer, und Stadträtin Renate Brauner.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Ergänzungsband I. Wien: Deuticke 2001, S. 31