Gottfried Albrecht
Albrecht Gottfried, * 27. Oktober 1890 Christianberg, Böhmen (Křišťanov, Tschechische Republik), † 23. Oktober 1969 Wien, Optiker, Politiker.
Biographie
Gottfried Albrecht erlernte das Optikergewerbe und war 1904 bis 1911 bei Zeiss und Goerz beschäftigt. Schon mit 15 Jahren trat er in die sozialistische Arbeiterjugendbewegung ein. Als Autodidakt eignete er sich ein höheres Allgemeinwissen an. Er ging dann ins Ausland und arbeitete bis zum Ersten Weltkrieg bei verschiedenen Firmen seines Berufes. Nach dem Weltkrieg wurde er Soldatenrat und Mitglied des Heerespersonalausschusses. Er blieb Berufssoldat und als solcher Vertreter der freien Militärgewerkschaft im Exekutivkomitee.
1932 bis 1934 war Albrecht Bezirksvorsteher von Wien-Wieden und ebenda Bezirksobmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Nach dem Februar 1934 im Anhaltelager Wöllersdorf (Niederösterreich) inhaftiert, gehörte er danach den illegalen Revolutionären Sozialisten an. Im Zweiten Weltkrieg war Albrecht, 1940 bis 1945 wieder zum Heeresdienst eingezogen, Mittelpunkt einer von Sozialisten und Kommunisten bestehenden Widerstandsgruppe innerhalb der Deutschen Wehrmacht.
Von Mai 1945 bis April 1946 bekleidete Albrecht erneut die Funktion des Bezirksvorstehers im vierten Bezirk. Im Herbst 1945 wurde er in den Wiener Gemeinderat bzw. Landtag gewählt, dem er bis Oktober 1954 angehörte. Im Februar 1946 wurde er zum Amtsführenden Stadtrat für Wohnungs-, Siedlungs- und Kleingartenwesen ernannt, trat jedoch bereits im März 1949 aus gesundheitlichen Gründen wieder zurück.
1949 bis 1957 war er Vizepräsident und 1957 bis 1969 Präsident des Wiener Eislaufvereins; 1962-1964 war er Präsident der Wiener Eissportvereinigung.
Literatur
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Rathauskorrespondenz, 15.02.1946
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Albrecht, Gottfried [Sign: TP-000794]