Haus Steiner

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Haus Steiner, Straßenseite, um 1919
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1910
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Adolf Loos
Prominente Bewohner Arnold Karplus
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5967
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Haus Steiner.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Haus Steiner, Straßenseite, um 1919
  • 13., St.-Veit-Gasse 10

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48° 11' 2.03" N, 16° 16' 59.35" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gartenseitige Ansicht, um 1930
Wohn- und Musikzimmer, um 1930
Blick vom Speisezimmer in das Wohn- und Musikzimmer, um 1930

Das Haus Steiner ( 13., St.-Veit-Gasse 10, im Bezirksteil Unter-St. Veit) wurde 1910 unter der architektonischen Leitung von Adolf Loos für Hugo und Lilly Steiner erbaut und kann als Vorstufe zu seinem 1912/1913 errichteten Haus Scheu an der nahen Larochegasse betrachtet werden. Die Straßenfront ist von der ungewöhnlichen vierteltonnenförmigen Dachgestaltung dominiert. Diese ist aufgrund der Bauvorschrift, nach welcher straßenseitig lediglich ein Geschoß mit Mansardenausbau gestattet war, zustande gekommen. Loos hatte unter maximaler Ausnutzung der erlaubten Kubatur auf das gemauerte Erdgeschoß zur St.-Veit-Gasse ein tonnenförmig ansteigendes Blechdach aufgesetzt, welches die Höhenunterschiede (eingeschoßig auf der Straßenseite, dreigeschoßig auf der Gartenseite) überbrückte. Die Fenstergliederung ist (bei wechselnden Fenstergrößen) straßen- und gartenseitig symmetrisch, an den Seitenfronten des Hauses jedoch unregelmäßig. Da das Gebäude noch durchgehende Geschoßhöhen aufweist, ist der Raumplan hier noch nicht realisiert, jedoch durch unterschiedliche Geschoßhöhen schon angedeutet. Deutlich tritt dagegen das Konzept der "Einraumidee" hervor: Im Hochparterre befindet sich eine große Wohnhalle, die der Länge nach das halbe, der Breite nach das gesamte Geschoß einnimmt. An den Stirnseiten baute Loos risalitartig vorspringende Nischen ein, die jeweils Platz für einen Wintergarten sowie eine Sitznische boten. Die einzelnen Funktionsbereiche konnten durch Vorhänge voneinander abgetrennt werden.

Nach der 1927 erfolgten Übersiedlung des Ehepaares Steiner nach Paris stand das Haus einige Zeit leer, ehe 1933 der Architekt Arnold Karplus mit seiner Familie einzog und bis 1938 im Haus Steiner wohnte.

Das Haus war im ursprünglichen Bauzustand für die Architekturgeschichte von größter Bedeutung, später aufgrund von Umbauten ohne Interesse. Nach dem 1994/1995 vorgenommenen "Rückbau" entspricht die straßenseitige Fassade wieder dem Loos-Entwurf. Teile der ursprünglichen Innenausstattung sind erhalten. Das Haus steht seit 1996 unter Denkmalschutz.

Weblinks

Literatur

  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. [300 sehenswerte Bauten]. Hg. vom Magistrat der Stadt Wien. Wien: Magistrat 1984, S. 116
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 476 ff.
  • Ralf Bock: Adolf Loos. Leben und Werke 1870-1933. Mit Aufnahmen von Philippe Ruault. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2009, S. 136 ff.
  • Fritz Baumgart: Stilgeschichte der Architektur. Köln: DuMont Schauberg 1969, S. 277 (Das moderne Sachbuch, 81)
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 51, 73
  • Günther Feuerstein: Moderne Kunst in Österreich. Wien [u.a.]: Forum-Verl. 1965, S. 14
  • Ludwig Münz / Gustav Künstler: Der Architekt Adolf Loos. Darstellung seines Schaffens nach Werkgruppen. Chronologisches Werkverzeichnis. Wien: Schroll 1964, S. 72 ff., Register