Hermine Weinreb

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Weinreb, Hermine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Herzfelder, Hermine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  49214
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Dezember 1862
GeburtsortOrt der Geburt Brünn
SterbedatumSterbedatum 21. Oktober 1922
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Pädagogin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hermine Weinreb (geb. Herzfelder), * 31. Dezember 1862 Brünn [?] (auf letztem Meldezettel von 1916 im Wiener Stadt- und Landesarchiv "auch Lemberg geboren" amtlich vermerkt), † 21. Oktober 1922 Wien, Pädagogin.

Biographie

Hermine Weinreb wurde als Tochter von Leopold Herzfelder und Rosa, geborene Marini, in Brünn geboren. Zu ihrem Geburtsdatum gibt es widersprüchliche Angaben. Aus einer bürgerlichen Familie stammend, genoss sie eine gute Ausbildung und sprach Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch sowie Tschechisch. Den Wunsch, Lehrerin zu werden, untersagten ihre Eltern ihr jedoch. Nach dem Tod ihres Mannes Philipp Weinreb (1898) stieß sie zur Arbeiterbewegung und engagierte sich in weiterer Folge bei den Kinderfreunden.

Als Vorsitzende der Kinderfreunde Wien-Alsergrund richtete sie 1912 einen Hort ein. Dabei entwickelte sie die Idee, eng mit der Bezirksgruppe der Kinderfreunde Brigittenau zusammenzuarbeiten, um die bürgerlichen Kinder des 9. Bezirks mit den proletarischen Kindern des 20. Bezirks zusammenzuführen und auf diese Weise soziale Schranken zu überbrücken. In der Leitung ihrer Kindergruppe setzte sie auf die Prinzipien Selbstverwaltung und Selbstbestimmung anstelle von Autorität, Zwang und Drill.

Ab dem Sommer 1916 betrieb Weinreb auf dem Schafberg auf einer Wiese mit gedeckter Veranda und Küche eine Erholungsstätte für Wiener Kinder. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erreichte sie, dass das Kriegsministerium Militär- und Spitalsbaracken am Schafberg für eine dauerhafte Kindererholungsaktion zur Verfügung stellte. Obwohl die Ernährung der Kinder vorrangig war, wollte sie auch ihre pädagogischen Ziele weiterentwickeln. Ihr wichtigster Unterstützer wurde dabei Otto Felix Kanitz, der 1919 ein Ferienlager für Arbeiterkinder in den Baracken eines ehemaligen Militärlagers in Gmünd organisierte ("Kinderrepublik").

Bestärkt durch das positive Resultat dieses pädagogischen Experiments forderte Hermine Weinreb, eine Erzieherschule für moderne Grundsätze der Pädagogik einzurichten und so eine neue Generation von Reformpädagoginnen und -pädagogen auszubilden. Mit Hilfe des Wiener Vizebürgermeisters Max Winter wurde den Kinderfreunden Räume im Schloss Schönbrunn zur Verfügung gestellt. Im Oktober 1919 konnten die Kinderfreundeschule Schönbrunn sowie ein Kinderheim ihren Betrieb aufnehmen. Neben Weinreb unterrichteten u.a. auch Max und Alfred Adler oder Josef Luitpold Stern an dieser Schule.

1922 starb Hermine Weinreb an Darmkrebs. Otto Felix Kanitz widmete seiner Mentorin 1925 sein Buch "Das proletarische Kind in der bürgerlichen Gesellschaft".

Hermine-Weinreb-Park

Quellen

Literatur

  • Paul Pasteur: Femmes dans le mouvement ouvrier autrichien 1918-1934. These de doctorat. Rouen 1986, S. 447-449
  • Heinz Weiss: Das rote Schönbrunn. Der Schönbrunner Kreis und die Reformpädagogik der Schönbrunner Schule. [Wien]: Echomedia-Verlag 2008
  • Arbeiter-Zeitung, 22.10.1922
  • Die Pädagogen des Schönbrunner Kreises. Ausstellung im Österreichischen Staatsarchiv, 23. Mai - 5. Oktober 2007. Wien: Österreichisches Staatsarchiv 2007

Weblinks