Iduna Laube

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Laube, Iduna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Budens, Iduna; Buddeus, Iduna; Budeus, Iduna; Hänel, Iduna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29348
GNDGemeindsame Normdatei 116865660
Wikidata Q28647304
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Dezember 1808
GeburtsortOrt der Geburt Altenburg, Sachsen
SterbedatumSterbedatum 19. August 1879
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Salonière, Frauenrechtlerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  21. August 1879
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Gruppe GRU, Grabnummer 186
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
  • 1., Stoß im Himmel 3 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Iduna Laube, * 13. Dezember 1808 Altenburg (Sachsen), † 19. August 1879 Wien, Frauenrechtlerin, Saloniére.

Biografie

Iduna Laube, geborene Budens, stammte aus einer sächsischen Juristenfamilie, in der Bildung einen hohen Stellenwert besaß. In erster Ehe war sie mit dem Leipziger Universitätsprofessor Albert Friedrich Hänel (1800–1833) verheiratet. 1836, wenige Jahre nach dem Tod von Hänel, heiratete sie in zweiter Ehe Heinrich Laube, der von 1849 bis 1867 Direktor des Wiener Burgtheaters war. Iduna Laube brachte einen Sohn, den späteren Professor und Rektor der Universität in Kiel Albert Hänel, in die Ehe mit. Gemeinsam hatte das Ehepaar Laube einen weiteren Sohn, der jedoch früh verstarb, und nahm eine Pflegetochter auf.

Iduna Laube war im Wien der 1850er und 1860er Jahre als Saloniére bekannt. Die Wohnung des Ehepaars war Treffpunkt für Künstler*innen, Literat*innen und Intellektuelle. Zu den regelmäßigen Gästen im Haus zählte beispielsweise die Schriftstellerin Betty Paoli, die das Ehepaar Laube bereits aus ihrer Zeit in Leipzig kannte. Neben Literatur und Kultur galt Iduna Laubes Interesse vor allem Fragen der Berufs- und Erwerbstätigkeit von Frauen. Sie war mit Johann Ferdinand Schrank und seinen Überlegungen zur Frauenerwerbstätigkeit bekannt. 1866 gründete sie gemeinsam mit anderen bürgerlichen Frauen den Wiener Frauen-Erwerb-Verein, dessen Satzungen in ihrem Salon entworfen worden waren und den sie 1867/1868 leitete. Der Verein verfolgte volkswirtschaftliche Interessen und zielte auf die Vermehrung der Erwerbsmöglichkeiten für Frauen durch erweiterte Bildung ab. Sein Zweck war es, die wirtschaftliche Tätigkeit von (bürgerlichen) Frauen und Mädchen zu fördern, indem die Erwerbsfähigkeit von Frauen öffentlich thematisiert wurde und Vorurteilen gegen den Frauenerwerb entgegengetreten werden sollten. Erreicht werden sollten diese Ziele durch eine entsprechende Infrastruktur, z.B. die Gründung weiblicher Genossenschaften, und nicht zuletzt durch die Schaffung der dafür notwendigen Bildungsvoraussetzungen. Der Verein richtete Nähstuben ein und gründete zahlreiche Schulen. Themen wie die Emanzipation von Frauen oder deren politische Partizipation wurden zumindest zu Beginn dezidiert ausgeklammert. Der Verein diente als Vorbild für zahlreiche ähnliche Gründungen in anderen Städten der Habsburgermonarchie. 1938 wurde er durch die Nationalsozialisten aufgelöst. Durch ihr Engagement im Frauen-Erwerb-Verein trug Iduna Laube maßgeblich zum Aufschwung der Frauenbewegung in Österreich bei.

Die Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus hält rund 50 Autographen von Iduna Laube, darunter Briefe an Betty Paoli, Marie von Ebner-Eschenbach und ihre Mitstreiterin im Frauen-Erwerb-Verein Auguste von Littrow-Bischoff.

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 1923 f.
  • Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015, S. 32
  • Alexia Kathmann: Frauenrechtlerin & Salondame. Die Briefe von Iduna Laube (1808–1879) an Betty Paoli als Verhandlungen von Subjektivität und Gesellschaft. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2014
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 186
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 88, S. 214
  • Karin S. Wozonig: Die Literatin Betty Paoli. Weibliche Mobilität im 19. Jahrhundert. Wien: Löcker 1999
  • Helene Bettelheim-Gabillon: Betty Paoli. Ein Gedenkblatt zu ihrem 100. Geburtstag. Sonderdruck aus Westernmanns Monatsheften 59. Jg. (1914/1915), Braunschweig: G. Westermann 1915, S. 672 [WBR, Sign.: 60240 B]
  • Frauen in Bewegung: 1848–1938: Iduna Laube [Stand: 22.12.2017]
  • Österreichisches Biographisches Lexikon: Laube, Iduna; geb. Budeus (1808-1879) [Stand: 22.12.2017]


Iduna Laube im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks