Josef Josephu

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Die von Josef Josephu gestaltete Brunnengruppe "Zuflucht" im Pernerstorferhof
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Josephu, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Josephu, Josef Wenzel Viktor; Josefu, Josef; Josephu, Joseph
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  67344
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Februar 1889
GeburtsortOrt der Geburt Breitensee
SterbedatumSterbedatum 13. September 1970
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Akademischer Bildhauer, Bildhauer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes WSTLA Fotoarchiv Gerlach FC1 00642m v2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die von Josef Josephu gestaltete Brunnengruppe "Zuflucht" im Pernerstorferhof
  • 7., Neustiftgasse 31 (Wohnadresse)
  • 3., Fasangasse 48 (Wohnadresse)
  • 3., Rennweg 108 (Wirkungsadresse)
  • 3., Neulinggasse 16 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Preis der Akademie der bildenden Künste (Übernahme: Juli 1919)
  • Ehrenpreis der Stadt Wien für den Albrecht Dürer-Bund (Übernahme: 1924)


Josef Josephu, * 12. Februar 1889 Breitensee, † 13. September 1970 New York, Bildhauer.

Biografie

Josef Josephu kam als Sohn des Kunst- und Landschaftsgärtners Wenzel Josephu und dessen Ehefrau Maria, geborene Zajic, einer Wirtstochter, in Breitensee auf die Welt. Als offizielles Geburtsdatum gilt der 12. Februar 1889; laut Angaben seines Enkels Marc Baron geht dieses Geburtsdatum allerdings auf einen Fehler bei der Erstellung der Geburtsurkunde zurück und Josef Josephu beging seinen Geburtstag immer am 13. Jänner.

Josephu wuchs mit zwei Schwestern und drei Brüdern – einer davon, Florian Josephu-Drouot, sollte ebenfalls Bildhauer werden – in einem liberal geprägten Umfeld auf. Als Josef Josephu circa zwölf Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Graz, wo er die Schule besuchte. Fünf Jahre später kehrte die Familie nach Wien zurück. Josef Josephu studierte an der Akademie der bildenden Künste unter anderen bei Hans Bitterlich und Edmund Hellmer. Während des Ersten Weltkriegs diente Josef Josephu im Infanterieregiment Nummer 90 und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. Im Mai 1917 wurde eine von ihm gefertigte Plastik, die eine Pflegerin mit einem verwundeten Krieger darstellt, im Kriegsspital Baumgarten, in dem Josephu untergebracht war, enthüllt. Am 16. Mai 1918 ging er die Zivilehe mit der jüdischen Pianistin Olga Kohn ein, die gemeinsame Tochter Micaela (Michaela) wurde 1919 geboren.

Knapp vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte Josephu als Schüler Hellmers im Rahmen der Jahresausstellung der Akademie der bildenden Künste von sich sprechen, wo seine Plastik "Erwachen" gezeigt wurde. Nach dem Krieg trat er als Künstler stärker in Erscheinung und stelle regelmäßig aus. Seine Arbeiten waren beispielsweise 1922 bei der Winterausstellung im Glaspalast, dem Palmenhaus im Burggarten, zu sehen. In der Ära des "Roten Wien" war Josef Josephu ein anerkannter Bildhauer, der auch mit der künstlerischen Gestaltung von Gemeindebauten betraut wurde. Er schuf beispielsweise die Brunnengruppe "Zuflucht" für den Pernerstorferhof. Die 1934 ursprünglich im Vogelschutzgebiet des Lainzer Tiergartens aufgestellte Skulptur des Heiligen Franz von Assisi, die nach Stationen im Innenhof des Hauses Khleslplatz 6 und dem Tierschutzhaus Vösendorf seit 2022 wieder im Lainzer Tiergarten aufgestellt ist, stammt ebenfalls von Josef Josephu. Weiters gestaltete er Grabdenkmäler und Büsten. 1925 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der "Sociéte der internationalen freien Künstler und Kunstfreunde".

Neben der Bildhauerei war Josephu auch ein begeisterter Sänger und Fotograf. In Lehmanns Adressbüchern der 1920er Jahre wird er sowohl als "akademischer Bildhauer" als auch als "Konzertsänger" ausgewiesen. Zudem gehörte er der Gesellschaft für Lichtbildnerei im Österreichischen Gebirgsverein an.

Josef Josephu emigrierte im September 1939 mit seiner Familie in die USA.


Quellen

Literatur

  • Marc Baron: v. JOSEPHU. Vienna, Austria, 1889–New York, 1970. The biography and works of the Viennese sculptor Josef Josephu. New York: 2001

Weblinks