Josef Kupelwieser

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Joseph Kupelwieser)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kupelwieser, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kupelwieser, Joseph
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  367660
GNDGemeindsame Normdatei 134672275
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Jänner 1791
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 2. Februar 1866
SterbeortSterbeort Rudolfsheim 7680428-8
BerufBeruf Theatersekretär, Dramatiker, Librettist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  4. Februar 1866
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Schmelzer Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Kupelwieser, * 14. Jänner 1791 Wien, † 2. Februar 1866 Rudolfsheim, Theatersekretär, Dramatiker und Librettist.

Biografie

Josef Kupelwiesers Eltern waren Johann Baptist Kupelwieser und dessen Ehefrau Josefa, geborene Gspan. Der Vater war Miteigentümer einer Blechgeschirrfabrik im Markt Piesting und als Ingenieur beim Wiener Neustädter Kanal tätig.

Kupelwieser besuchte in Wien das Akademische Gymnasium und die Orientalische Akademie. Nach dem Tod des Vaters (1813) musste er das Studium aufgeben, war einige Zeit Soldat und übernahm schließlich die Geschirrfabrik des Vaters, die 1822 in Konkurs ging. Von 1821 bis 1823 war er Theatersekretär an der Wiener Hofoper unter der Direktion Domenico Barbaja und seit Juli 1822 auch im Komitee zur Pflege der Deutschen Oper. In diese Zeit fällt auch seine erste Tätigkeit als Librettist und Übersetzer.

Wegen einer Affäre mit der Schauspielerin Emilie Neumann verließ er seine Familie und folgte Neumann 1824 nach Graz. Danach war er als Theatersekretär in Preßburg (ab 1825), Agram (Zagreb/Kroatien) tätig, wo er 1829 zwei Monate das Theater leitete, und 1831 bis 1834 in Graz. Anschließend kehrte er nach Wien zurück und fungierte bis 1862 als Sekretär am Theater in der Josefstadt. Zuletzt war er Lottokollektant.

Als Mitglied der Unsinnsgesellschaft (1817/18) trug er den Scherznamen "Blasius Lecks", in der Ludlamshöhle hatte er das Pseudonym "Domwiesel der Eiltrichter". Kupelwieser übersetzte und bearbeitete zahlreiche Libretti und schrieb selbst einige wenige Possen und Lustspiele. Er war mit Franz Schubert befreundet, für ihn schrieb er das Libretto zu dessen Oper "Fierrabras".

Er war in erster Ehe (1812) mit Anna Nödel und in zweiter mit Elise Sedelmeyer verheiratet.

Übersetzungen, Bearbeitungen und eigene Werke (Auswahl)

  • Das Gesetz zu Java. Drama mit Chören und Tänzen, 19. 6. 1824 Theater an der Wien
  • Der falsche Bart. Posse, 6. 10. 1824 Leopoldstädter Theater
  • Der Polterabend. Singspiel (frei nach dem Französischen), 8. 3. 1825 Leopoldstädter Theater
  • Die vier Bräute, oder Wer das Glück hat, führt die Braut nach Haus. Lustspiel, 14. 5. 1825 Leopoldstädter Theater
  • Der Hund vom Gotthardsberg. Großes romantisches Melodram, 16. 7. 1826 Theater in der Josefstadt
  • Die umgeworfenen Kutschen. Komische Oper (nach dem Französischen des Emmanuel Dupaty; Musik: von François-Adrien Boieldieu), 6. 9. 1826 Kärntnertortheater
  • Der Kreuzritter in Ägypten. Große heroische Oper (nach dem Italienischen des Gaetano Rossi bearbeitet; Musik: von Giacomo Meyerbeer), 7. 12. 1826 Preßburg -- 24. 5. 1829 Kärntnertortheater
  • Anna Boleyn. Große heroisch tragische Oper (frei nach dem Italienische; Musik: Gaetano Donizetti, 7. 1. 1832 Graz -- 31. 1. 1833 Theater in der Josefstadt
  • Zampa oder Die Marmorbraut. Große romantische Oper (frei nach dem Französischen des Mélesville; Musik: Ferdinand Hérold), 25. 8. 1832 Theater in der Josefstadt
  • Semiramis. Große heroische Oper (nach dem Italienischen; Musik: Gioacchino Rossini), 21. 12. 1832 Theater in der Josefstadt
  • Der Zweikampf. Komische Oper (frei nach dem Französischen; Musik: Hérold), 17. 10. 1833 Theater in der Josefstadt
  • Seltsame Rache. Lustspiel (frei nach Eugène Scribe), 30. 10. 1833 Theater in der Josefstadt
  • Tom Rick oder Der Pavian. Komisches Singspiel mit Tanz (nach dem Französischen; Musik: Konradin Kreutzer), 1. 7. 1834 Theater in der Josefstadt
  • Der Seekadett. Komische Oper (frei nach dem Französischen; Musik: Théodore Labarre), 19. 8. 1835 Theater in der Josefstadt
  • Rot, braun und blond oder Die drei Wittfrauen. Posse mit Gesang (frei nach dem Französischen; Musik: Karl Binder), 16. 1. 1841 Theater in der Josefstadt
  • Die Römer in Melitone. Große Oper (nach dem Französischen "Les martyrs" von Scribe mit teilweiser Benützung der Übersetzung des Feiherrn von Lichtenstein; Musik: Donizetti), 15. 6. 1841 Theater in der Josefstadt
  • Ein Glas Wasser oder Ursachen und Wirkungen. Lustspiel (nach Scribe bearbeitet), 16. 9. 1841 Theater in der Josefstadt
  • Eine Heirath aus dem achtzehnten Jahrhundert. Lustspiel (nach "Un mariage sous Louis XV."), 10. 12. 1841 Theater in der Josefstadt
  • Die Perle von Chamounix, oder Die neue Fanchon. Schauspiel mit Gesang (nach dem Französischen "La grace de dieu" von Adolphe d' Ennery und Gustave Lemoine; Musik: Heinrich Proch), 13. 8. 1842 Theater in der Josefstadt
  • Die Memoiren des Teufels. Drama (nach dem Französischen), 5. 11. 1842 Theater in der Josefstadt
  • Überdruß aus Überfluß oder Der gespenstige Schlosser. Posse (nach dem Französischen "L'homme blasé" von Félix-Auguste Duvert und Augustin-Théodore de Lauzanne bearbeitet; Musik: Binder), 9. 4. 1844 Theater in der Josefstadt
  • Satansstreiche. Drama mit Musik (nach dem Französischen; Musik: Binder), 20. 11. 1844 Theater in der Josefstadt.
  • Die vier Haimonskinder. Komische Oper (nach dem Französischen; Musik: Michael W. Balfe), 14. 12. 1844 Theater in der Josefstadt
  • Die Müllerin von Burgos. Vaudeville (mit Benützung eines französischen Sujets; Musik: Franz von Suppè), 8. 3. 1845 Theater in der Josefstadt
  • Der Schwiegersohn eines Millionärs. Schauspiel (nach dem Französischen), 21. 10. 1845 Theater an der Wien
  • Der Liebesbrunnen. Komische Oper (nach dem Französischen; Musik: Balfe), 4. 11. 1845 Theater an der Wien
  • Die Musketiere der Königin. Komische Oper (frei nach d. Französischen; Musik: Jacques Fromental Halévy), 20. 8. 1846 Theater an der Wien
  • Das Rosenmädchen. Vaudeville (mit Benützung eines französischen Sujets; Musik: Anton Emil Titl), 29. 8. 1846 Theater in der Josefstadt
  • Die Giftmischerin oder Der Apotheker von Verona. Drama (nach einer wahren Begebenheit von Scribe bearbeitet), 14. 4. 1848 Theater in der Josefstadt
  • Der Lumpensammler. Drama nebst einem Vorspiel (nach dem Französischen des Félix Pyat), 26. 7. 1848 Theater an der Wien.
  • Maria von Rohan. Große Oper (nach dem Italienischen des Salvatore Cammarano; Musik: Donizetti), 11. 7. 1849 Kärntnerthortheater
  • Fierrabras. Heroisch-romantische Oper (Musik: Franz Schubert), 9. 2. 1897 Hoftheater Karlsruhe -- 9. 5. 1988 Staatsoper Wien

Quelle

Literatur

  • Rudolf Angermüller: Wenzel Müller und "sein" Leopoldstädter Theater. Mit besonderer Berücksichtigung der Tagebücher Wenzel Müllers. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2009
  • Rita Steblin; Die Unsinnsgesellschaft. Franz Schubert, Leopold Kupelwieser und ihr Freundeskreis. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1998
  • Anton Bauer, Gustav Kropatschek: 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788--1988. Wien -- München: Schroll 1988
  • Der Zwischen-Akt, 4. 2. 1866, 9. Jahrgang, Nr. 35, Seite 3


Josef Kupelwieser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks