48° 12' 20.01" N, 16° 21' 14.53" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kapuziner, Katholischer Männerorden.
Als Reformorden durch Abspaltung von den Franziskanern 1525/1526 (Dritter Orden der Franziskaner) entstanden (Stiftung des Minoriten Mattheus de Bassi [ † 1552]) und in den österreichischen Erblanden durch Rudolf II. eingeführt. Erzherzog Matthias wies ihm ein Haus in St. Ulrich zu (Kapuzinerkloster). 1619 wurde er auch de jure als selbständiger Orden anerkannt. Die Kapuziner richteten sich ursprünglich nach den Idealen des heiligen Franz von Assisi (Armut, einfachste Lebensweise, unterstrichen durch Habit mit Kapuze, Barttracht), wollten diese aber genauer beachten. Von Italien verbreiteten sich die Kapuziner rasch über ganz Europa (1535 über 40, 1542 über 100, 1571 über 300, 1625 1.192 und 1789 1.715 Klöster mit 32.800 Mitgliedern). Das erste Kloster der Kapuziner in Österreich wurde 1593 in Innsbruck gegründet, das erste Kloster in Wien (7., Neustiftgasse 4, Mechitaristengasse 2-4) 1600 durch Ernst Freiherr von Mollard; aufgehoben wurde es durch Joseph II. 1784. Das noch bestehende zweite Wiener Kloster (1., Neuer Markt, Tegetthoffstraße 2, Gluckgasse 4; siehe Kapuzinerkloster [1]) wurde 1622 gegründet und beherbergt die Gruft der Habsburger (Kapuzinergruft).
Literatur
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 724 ff.
- Albert Ilg: Der Kirchenschatz der PP. Kapuziner in Wien. In: Mo. 1892, 199f.