Karl Landsteiner (Priester)

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Karl Borromäus Landsteiner
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Landsteiner, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Landerstein, Arthur
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28409
GNDGemeindsame Normdatei 116682868
Wikidata Q1730536
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. August 1835
GeburtsortOrt der Geburt Stoitzendorf bei Eggenburg, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 3. April 1909
SterbeortSterbeort Nikolsburg, Mähren (Mikulov, ČR)
BerufBeruf Priester, Lehrer, Schriftsteller, Volksbildner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Klosterneuburg
Grabstelle
BildnameName des Bildes Karlborromäuslandsteiner.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Karl Borromäus Landsteiner

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Wiener Gemeinderates (1876 bis 1886)
  • Wiener Tierschutzverein – Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins

  • Orden der Eisernen Krone (Verleihung: 1902)
  • Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1876)
  • Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens (Verleihung: 1882)

Karl Landsteiner, * 30. August 1835 Schloss Stoitzendorf, † 3. April 1909 Nikolsburg, Schriftsteller, Priester, Gymnasiallehrer, Propst, Gemeinderat.


Biografie

Karl Borromäus Landsteiner wurde am 30. August 1835 in Stoitzendorf bei Eggenburg geboren. Sein Vater war Franz Landsteiner, der stiftsherrliche Guts- und Schlossverwalter in Stoitzendorf, und seine Mutter Theresia Antonia Schaur. Er studierte in Melk, Krems und Wien Theologie und Philologie, außerdem ein Jahr an der Akademie der bildenden Künste, und legte 1865 die Lehramtsprüfung ab. Bereits 1857 war er dem Piaristenorden beigetreten und wurde 1860 zum Priester des Piaristenordens geweiht. Er arbeitete bereits ab 1859 als Lehrer und Gymnasialprofessor für Deutsch und Geschichte, im Piaristen-Gymnasium Krems von 1864 bis 1869 und im Wiener Gymnasium von 1869 bis 1886. 1873 trat er aus dem Orden aus und wurde Weltpriester. Bereits 1876 wurde er für seine literarische Tätigkeit vom Kaiser mit der goldenen Medaille für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Auch sein politisches Interesse zeigte sich früh, sodass er 1876 in den Wiener Gemeinderat gewählt wurde und dort fünf Jahre lang als Schriftführer fungierte. Sein Engagement verhalf ihm zu großer Beliebtheit. Im Rahmen seiner Tätigkeit im Gemeinderat setzte er sich für die Josefstädter Tramway ein, die auch durchgesetzt wurde. Sein eingebrachter Antrag zur Unterstützung der Familien von einberufenen Reservisten wurde einstimmig angenommen. Er war Mitglied der Schulsektion und des niederösterreichischen Landesschulrats und wurde in die Mittelschuldeputation sowie in die Pädagogium-Aufsichts-Kommission gewählt. 1880 wurde er zudem von Kardinal Johann Rudolf Kutschker als Mitglied des erzbischöflichen Konsistoriums als Schulreferent berufen. Mehrmals war er auch Obmannstellvertreter der Mittelpartei.

1882 erhielt er vom Kaiser in Anerkennung seines Wirkens das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens und wurde im folgenden Jahr 1883 Ehrendomherr von St. Stephan in Wien. Im selben Jahr erhielt er die große goldene Medaille für seine Verdienste rund um den Tierschutz in Wien, da er als Vereinspräsident des Wiener Tierschutzverein den Einfluss und die Mitgliederanzahl stark vergrößern konnte. Diese Medaille ist zuvor nur dem Gründer des Tierschutzvereines verliehen worden. Sein gemeinnütziges Engagement zeigte sich auch in seiner Tätigkeit als Vorstand des österreichischen Vereins zur Befreiung der Sklaven in Afrika, als Mitkurator des Schlesischen Blindeninstituts, als Ehrenmitglied der Wiener freiwilligen Rettungs-Gesellschaft und Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung "Austria".

Auch als Redner und Schriftsteller machte sich Landsteiner einen Namen. Etwa sprach Landsteiner 1900 als Delegierter des Wiener Tierschutzvereines und Ehrenpräsident beim internationalen Tierschutzkongress in Paris. Er war nicht nur Redakteur der Zeitschrift "Der Tierfreund" und Herausgeber von "Dr. Jarisch Volkskalender", er verfasste darüber hinaus zahlreiche Bücher und auch wissenschaftliche Abhandlungen.

1885 feierte er sein 25-jähriges Priesterjubiläum und gleichzeitig seinen 50. Geburtstag. Zu diesem Anlass war sein Porträt sogar am Titelbild einer Ausgabe der Morgen-Post. 1886 wurde er zum Propst von Nikolsburg ernannt und verließ damit den Wiener Gemeinderat.

1902 wurde ihm in Nikolsburg der Orden der eisernen Krone verliehen. Auch im künstlerischen Bereich war Landsteiner bis zuletzt aktiv. Auf seine Initiative hin entstand 1903 unter seinem Vorsitz der Höritzer Passionsspielverein.


Ihm zu Ehren wurde die 16., Landsteinergasse nach ihm benannt.


Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1935
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Friedrich Jaksch: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller. Reichenberg: Stiepel 1929
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 02.04.1959


Karl Landsteiner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks