Carl Rettich

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Carl Rettich um 1860
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rettich, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rettich, Karl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34112
GNDGemeindsame Normdatei 116449934
Wikidata Q1732693
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Februar 1805
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 18. November 1878
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspieler, Regisseur
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Schauspieler, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Franz-Joseph-Orden
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  20. November 1878
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Gruppe GRU, Nummer 191
BildnameName des Bildes CarlRettich.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Carl Rettich um 1860
  • 1., Opernring 19 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Franz Joseph-Orden (Verleihung: 1871)


Carl Rettich, * 3. Februar 1805 Wien, † 18. November 1878 Wien, Schauspieler und Regisseur, Gattin Julie Rettich, Schauspielerin.

Biografie

Nach seinen beendeten Gymnasialstudien bat der Sohn des früh verstorbenen Franz Rettich, unterstützt von seinem Vormund Josef Ritter von Schmerling, um ein Probespiel am Wiener Burgtheater. Dies glückte ihm und als engagiertes Mitglied debütierte er am 18. September 1821 in der Titelrolle in Franz Ignaz Holbein Edler von Holbeinsbergs "Fridolin" am Burgtheater und er blieb bis Juli 1824 an diesem Haus. Auf den Rat Joseph Schreyvogels nahm er im Oktober 1824 ein Engagement am Ständischen Theater Graz an. Er spielte dort bis 1828 und erfreute sich bald der Gunst des Publikums. Im November 1826 gastierte er an drei Abenden am Wiener Burgtheater, unter anderem als Jaromir in Franz Grillparzers "Die Ahnfrau" (19. 11.). Von 1828 bis 1832 wirkte Rettich am Hoftheater Kassel. 1832/1833 war er wieder am Burgtheater engagiert, wo er seine spätere Gattin Julie Gley kennenlernte. Ab 1833 spielte das Paar für zwei Jahre an der Hofbühne Dresden. Am 3. Dezember 1835 trat Rettich als König Enzio in dem gleichnamigen Trauerspiel von Ernst Raupach (seine Gattin spielte die Rolle der Lucia) abermals am Burgtheater auf und wurde danach Ensemblemitglied. 1871 feierte der Künstler sein 50-jähriges Schauspielerjubiläum und spielte aus diesem Anlass am 17. September den Kaspar Bernauer in Friedrich Hebbels Trauerspiel "Agnes Bernauer". Er erhielt lang anhaltenden Applaus, viele Ehrengaben und den Franz-Joseph-Orden. Am 30. Juni 1872 betrat er in derselben Rolle zum letzten Male die Bühne, als besondere Würdigung seiner Verdienste als Mensch und Künstler wurde ihm eine höhere als die normale Pension zugesprochen.

Trat er zuerst in Helden- und Liebhaberpartien auf, so entwickelte sich im Laufe seiner Karriere sein eigentliches, nämliche sein komisches Talent. Besonders wird in den Würdigungen, die zu seinem Bühnenjubiläum und -abschied erschienen sind, auf nachfolgende Rollen hingewiesen: Baron Steinbach in "Magnetische Kuren" von Friedrich Wilhelm Hacklander, Marschall von Estigny in "Lady Tartuffe" von Émile de Girardin (deutsch von Heinrich Laube und Medizinalrat Keppel in "Eine kleine Erzählung ohne Namen" von Carl August Görner. Seit 1865 machte sich Rettich auch als Regisseur verdient.

Eine innige Freundschaft verband das Künstlerpaar mit Friedrich Halm, die bis zu dessen Tod 1871 bestand.

Die Wienbibliothek im Rathaus verwahrt mehr als 300 Korrespondenzstücke von und an Carl Rettich sowie Schulzeugnisse, Verträge und weitere Dokumente.

Quelle

Literatur

  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903 (im Artikel Karl Rettich)
  • Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
  • Neues Wiener Tagblatt, Tages-Ausgabe, 21.11.1878, 12. Jahrgang, Nr. 320, S. 3
  • Eduard Wlassack: Chronik des k. k. Hof-Burgtheaters [...] Wien L. Rosner 1876
  • Deutsche Zeitung, Morgenblatt, 29.06.1872, Nr. 177, S. 8
  • Neue freie Presse, 10.09.1871, Nr. 2530, S. 7 f.; 19.09.1871, Nr. 2539, S. 7 f.
  • Allgemeine Deutsche Biographie Online: Rettich, Karl
  • Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Online: Rettich, Karl
  • Carl Rettich im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks