Kriegerheimstätte Hirschstetten
Kriegerheimstätte Hirschstetten (22., Murraygasse, Quadenstraße, Schrebergasse, Gladiolenweg, Markweg), erbaut (1921) nach der Planung von Adolf Loos (vollendet von Franz Schuster, Franz Schacherl und Georg Karau).
Als Kriegerheimstätte wurden vom Stadtrat 1915 Siedlungen bezeichnet, die den heimgekehrten Soldaten und deren Familien, insbesondere jedoch Kriegsinvaliden und Kriegswitwen, vorbehalten bleiben und diesen gegen geringes Entgelt eine hygienisch einwandfreie Wohnstätte (möglichst mit Nutzgarten) sichern sollten. Bereits 1916 konzipierte Hugo Mayer eine derartige Siedlung für Aspern, doch konnte diese aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. Während seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Chefarchitekt des Wiener Siedlungsamts entwarf dann Loos für die Genossenschaft „Kriegerheimstättenfonds" (Vorläufer der späteren städtischen Gemeindesiedlungsgenossenschaften) die Anlage für Hirschstetten (eine der ersten offiziellen Wiener „Selbsthilfe"-Siedlungsanlagen). Die Siedlung besteht aus zweigeschossigen Reihenhauszeilen mit insgesamt 192 Wohnungen.
Ab 1934 wurde die Siedlung, konform des Gartenstadt-Siedlungskonzeptes des schwarzen Wien, schrittweise durch Eigentumshäuser erweitert.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Band: Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien: Anton Schroll & Co. 1996, S. 673
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 272 f.
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien: Promedia 2002, S. 459-461
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 535