Krimskykaserne
48° 11' 44.74" N, 16° 24' 3.86" E zur Karte im Wien Kulturgut
Krimskykaserne (3., Baumgasse 37-39, 28-34).
Eine vom Unternehmer Josef Krimksy 1847-1848 in der Baumgasse errichtete Kerzenfabrik wurde 1859 vom Militär-Ärar erworben und 1860 als Artilleriekaserne adaptiert. Bei dieser Kaserne handelte es sich um die letzte, die in den inneren Bezirken der Stadt errichtet wurde. Alle weiteren Kasernenbauten erfolgten, unter dem Druck der privaten Bauherren, die die wertvollen Grundstücke besser vermarkten wollten, bereits an der Peripherie. In der Kaserne wurde die Wiener Reitende, ab 1908 auch Reitende Artilleriedivision Nr. 2 (RAD 2) untergebracht. Die Kaserne wurde 1925 demoliert. Auf dem freigewordenen Areal wurde die städtische Wohnhausanlage Rabenhof errichtet.
1900 wurde die Kaserne mit einer Reithalle versehen (3., Hyegasse 1, Baumgasse 24). Diese wurde in den 80er und 90er Jahren als Sporthalle verwendet. Während dieser Zeit wurde an der Hausfront gegen die Baumgasse hin eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht: "Dieses Gebäude war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs die Reitschule der k. u. k. Reitenden Artilleriedivision Nr. 2 (später Reitendes Artillerieregiment Nr. 3). Untergebracht war die „Wiener Reitende“ in der Krimsky-Kaserne, die in der Baumgasse auf den Gründen des jetzigen Rabenhofes stand".
2005 wurde die Reithalle zur Gänze abgerissen; dem fiel auch - entgegen einer Weisung des Bundesdenkmalamtes - die Fassade zum Opfer. Auch die Tafel wurde dabei "entsorgt". Auf dem freigewordenen Areal entstand eine Seniorenresidenz.
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Literatur
- Karl Fischer: Österreichisches Städtebuch, Wien. Kapitel 11 b
- Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst. 30, 1991, S. 321.
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 4, Weishaupt-Verlag, Graz (dieser Band erscheint 2017)