Krottenbacheinwölbung
48° 14' 50.48" N, 16° 18' 46.45" E zur Karte im Wien Kulturgut
Krottenbacheinwölbung (19).
Bis zum Jahr 1893 verlief der Krottenbach bis auf wenige Ausnahmen (Kreuzungen, Überbauungen) oberirdisch. Die Planungen zur Kanalisierung des Baches begannen im Jahr 1887 und 1889 waren die Vermessungsarbeiten abgeschlossen. Entgegen der ursprünglichen Planung, die dem natürlichen Bachverlauf noch weitgehend folgte, wurde in der Ausführung 1893 der Lauf weitgehend begradigt. Bis 1894 wurde der Krottenbach beginnend beim Donaukanal bis nach dem ehemaligen Oberdöblinger Notspital (heute in etwa die Kreuzung Görgengasse - Krottenbachstraße) eingewölbt. Das lief der gewöhnlichen Praxis entgegen bei derartigen Projekten vom Oberlauf Richtung Mündung zu bauen. Die Gründe dafür lagen wohl einerseits in der gleichzeitigen Errichtung des Rechten Hauptsammelkanals, andererseits mit der notwendigen Koordinierung mit dem Projekt der Vorortelinie, welche den Kanal kreuzt. Auf seiner Strecke nimmt der Krottenbachkanal zahlreiche Nebensammler sowie kleinere Bachkanäle wie die Arbesbacheinwölbung auf.
Zwischen 1908 und 1910 erfolgte schließlich die Verlängerung der Einwölbung bis zur Einmündung des Sulzbachkanals unterhalb des Sulzweges, welche schon 1894 in einem Bericht des Stadtphysikats dringend gefordert wurde. Ausschlaggebend dafür war sicher auch die letzte große Überschwemmung in Neustift am 19. Juli 1907. Die schon 1894 geplante Überwölbung des Krottenbachs bis zur Salmannsdorfer Straße, wurde schließlich erst 1930 beendet. Die Gesamtlänge des Krottenbachkanals beträgt somit 6.170m. Der Bachkanal verbleibt bis zum heutigen Tag im Wesentlichen unverändert, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bloß kleinere Änderungen vorgenommen um den höheren Abwasserbelastungen Rechnung zu tragen.
Die Kanalisation des Krottenbaches veränderte das Erscheinungsbild der umliegenden Landschaft grundlegend und leitete ihre Verstädterung ein. Durch die Schaffung der Krottenbachstraße wurden Salmannsdorf und Neustift am Walde an die Stadt angebunden. Viele der Weingärten entlang des Baches wurden parzelliert und in Bauland umgewandelt.