Lilly Karoly

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Karoly, Lilli
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Karolyi, Lili; Klausner, Natalie
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50517
GNDGemeindsame Normdatei 130209821
Wikidata Q2756878
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. September 1885
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 12. Juli 1971
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Film, Fernsehen, Rundfunk, Arbeiterheim Favoriten, Wiener Volksbühne, Margarethener Orpheum, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Raimundtheater (Institution), Schauspielerin, Kammerschauspielerin
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  20. Juli 1971
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof Tor 4
Grabstelle
  • 9., Schubertgasse 18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Natalie Klausner (Künstlername Lilly Karoly), * 8. September 1885 Wien, † 12. Juli 1971 Wien, Schauspielerin, Kammerschauspielerin.

Biografie

Lilly Karoly kam im September 1885 als Tochter von Emanuel Klausner und seiner Frau Chane, geborene Jetzes (auch Jeczis), in Wien auf die Welt. Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Als Schauspielerin debütierte sie am Arbeiterheim-Theater in Favoriten, danach arbeitete sie am deutschsprachigen Stadttheater in Bielitz (Polen), wo sie für zwei Spielzeiten engagiert war. Ab 1913 trat sie in Wien am Theater in der Josefstadt und der Wiener Volksbühne auf. Nach einem Engagement in Brünn 1920 kehrte sie wiederum nach Wien zurück und war von 1921 bis 1925 am Raimundtheater tätig. Einer Spielzeit am Zürcher Schauspielhaus 1926/1927 folgte ab 1927 ein Engagement am Wiener Burgtheater. In der zeitgenössischen Presse wurden ihre Qualitäten als Schauspielerin durchwegs positiv rezensiert. In Wien gehörte Lilly Karoly dem Kreis von Künstlerinnen und Künstler und Literatinnen und Literaten um Lina Loos an, der sich regelmäßig im Café Raimund im 7. Bezirk traf.

Als Jüdin wurde Lilly Karoly Ende 1938 offiziell am Burgtheater gekündigt. Nachdem sie im Mai 1939 für einige Tage inhaftiert worden war, flüchtete sie gemeinsam mit ihrem Bruder und dessen Frau nach Jugoslawien. In Ruma entging sie nur knapp der Deportation und lebte danach illegal in Belgrad, wo sie während der Partisanenregierung unter Marschall Tito beim Rundfunk als Nachrichtensprecherin tätig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sie nach Wien und an das Burgtheater zurück, wo sie bereits im September 1945 wieder auf der Bühne stand. Im Juli 1952 stellte sie einen Rehabilitierungsantrag, dem im Februar 1953 stattgegeben wurde.

Lilly Karoly gelang es, nach ihrer Rückkehr aus dem Exil an ihre Karriere vor dem Krieg anzuschließen. Neben Theaterproduktionen war sie auch in einigen Film- und Fernsehrollen zu sehen. Anlässlich ihres 70. Geburtstages erschien im September 1955 in der "Österreichischen Volksstimme" eine kurze Meldung zu Ehren der Schauspielerin, verbunden mit dem Wunsch, sie noch lange auf der Bühne des Burgtheaters bewundern zu dürfen. 1967 verkörperte sie dort ihre letzte Rolle, im selben Jahr wurde sie zur Kammerschauspielerin ernannt.

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 1579
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 57
  • Frithjof Trapp u.a. [Hg.]: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945. Band 2. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler A–K. München: K.G. Saur 1999, S. 488 f.

Weblinks