Café Raimund
48° 12' 20.24" N, 16° 21' 27.55" E zur Karte im Wien Kulturgut
Café Raimund (1, Museumstraße 6; Kaffeehaus). Nach der Jahrhundertwende bereits ein angesehenes Theater- und Künstlercafé. In den 1920er Jahren residierten hier Franz Theodor Csokor (damals Dramaturg am Volkstheater) und dessen Direktor Rudolf Beer, der Bühnenautor Sassmann, gelegentlich auch Berta Zuckerkandl, außerdem der Schauspieler Karl Forest und dessen Schwester Lina Loos (siehe Casa piccola) sowie Egon Friedell.
Nach dem Zweiten Weltkrieg finden wir unter den Besuchern den aus dem Exil zurückgekehrten Hans Weigel (bis er ins Café Hawelka übersiedelte), Milo Dor und Reinhard Federmann folgten.
Hier wurden die Graphiker Kurt Absolon und Kurt Moldovan sowie die Schriftstellerinnen Jeannie Ebner, Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann entdeckt. Auch Christine Busta, Gerhard Fritsch, Jörg Mauthe und Friederike Mayröcker fanden sich ein.
Literatur
- Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 161 ff. (Die Raimund-Runde)
- Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. Wien: Kremayr & Scheriau 1989, S. 77 ff.
- Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. Wien: Falter-Verlag 1990, S. 84 f.