Louise Martini

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Martini, Louise
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schwarz, Maria Louise; Chiba, Maria Louise
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32930
GNDGemeindsame Normdatei 120543109
Wikidata Q1329473
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. November 1931
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 17. Jänner 2013
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspielerin, Kabarettistin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Kabarett, Fernsehen, Rundfunk, Volkstheater (Institution), Kammerspiele, Volksoper (Institution), Neues Theater am Kärntnertor, Theater in der Josefstadt (Institution), Schauspielerin, Johann-Nestroy-Ring, Theater im Konzerthauskeller
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Anif
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldene Kamera (Verleihung: 1977)
  • Johann-Nestroy-Ring der Stadt Wien (Verleihung: 24. November 1997, Übernahme: 4. Mai 1998)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 24. Oktober 1986, Übernahme: 12. Februar 1987)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. September 2006, Übernahme: 10. November 2006)
  • Österreichischer Kabarettpreis (Verleihung: 2011)

Louise Martini, * 10. November 1931 Wien, † 17. Jänner 2013 Wien, Schauspielerin, Kabarettistin.

Biografie

Louise Martini (eigentlich Maria Louise Schwarz, geborene Chiba) kam als Tochter eines Beamten zur Welt. Die Liebe zum Theater entdeckte "die Martini", als sie mit zwölf Jahren in einer Schulaufführung das Lottchen in Ferdinand Raimunds "Der Bauer als Millionär" spielte. Noch während ihrer Schulzeit am Realgymnasium in Wien besuchte sie das Max Reinhardt Seminar, wo Fred Liewehr einer ihrer Lehrer war.

Der Künstlername "Martini" (zugleich der Mädchenname ihrer Mutter) wurde 1949 beim Sender Rot-Weiß-Rot kreiert, wo Marie-Louise Chiba Platten auflegte. Bald spielte Louise Martini im Kleinen Konzerthaus in Horváths "Kasimir und Karoline" ihre erste Rolle, in den Kammerspielen war sie später Partnerin von Leopold Rudolf. Darauf folgten drei bis vier Inszenierungen am Volkstheater. Daneben trat Martini an der Volksoper auf. 1955 war sie bei der Karajan-Plattenaufnahme der "Fledermaus" in London dabei, sie hatte die Sprechrolle der Ida. Auf dem Cover stand: "Louise Martini, Sopran".

1956 begann die Kabarett-Zeit Louise Martinis. Im Team mit Helmut Qualtinger, Carl Merz, Gerhard Bronner und Georg Kreisler war sie die einzige Frau. Ihr "Chesterfield-Girl" wurde geradezu zum Symbol eines "gewissen" Damenprogramms. Die Programme "Glasl vor dem Aug", "Blattl vor dem Mund", "Brettl vor dem Kopf" und andere waren meistens ausverkauft.

Zuerst spielte man in der Liliengasse, später im Neuen Theater am Kärntnertor. Daneben wirkte Louise Martini bei den Salzburger Festspielen (etwa "Donnerstag" von Fritz Hochwälder) sowie im Theater in der Josefstadt mit. Louise Martini war 1957 bis 1962 auch eine der ersten Sprecherinnen der jahrzehntelang produzierten Radiosendung "Autofahrer unterwegs".

1962 ging Louise Martini nach Deutschland. Der Durchbruch gelang ihr in der Hauptrolle des Musicals "Irma la Douce" in München, wo sie Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen und am Bayerischen Staatstheater/Residenztheater wurde. Martini wurde auch am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert.

In den Sechzigerjahren präsentierte sie ihre eigene Personality-Show "Eine Frau − Louise Martini" im Fernsehen. Ab 1968 moderierte sie auf Ö3 siebzehn Jahre lang die wöchentlichen Sendungen "Mittags-Martini" und "Martini-Cocktail".

Ihre erste Fernsehrolle spielte sie 1963 unter der Regie von Ludwig Cremer in Schnitzlers "Spiel im Morgengrauen". Im österreichischen Fernsehen war sie weiters in "Kommissar"-Folgen zu sehen, wirkte zweimal in kabarettistischen Sendungen zum Nationalfeiertag (1983 und 1985) mit, kam als geschiedene Wien-Urlauberin zu einem Happy-End im Doppelbett mit Heinz Reincke in Eva Bakos' Fernsehspiel "Heirate nur keine Wienerin". Martini war auch im fünfteiligen Mozart-Film (1981), in der TV-Serie "Das Traumschiff", in "Derrick", "Der Kommissar", "Tatort", "Kottan" und "Ein Fall für zwei" zu sehen. Ihren letzten Fernsehauftritt hatte sie 2007 in der Folge "Wiener Brut" aus der Serie "Der Bulle von Tölz". Dem österreichischen Fernsehpublikum ist Louise Martini auch als Präsentatorin der Serie "Gerichte mit Geschichte" und als Gastgeberin im "Club 2" bekannt.

Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt sie 1997 den Nestroyring. 1998 erschien im Verlag Deuticke ihr Buch "Ein O für Louise − Wien in den 50er Jahren".

Louise Martini war nach ihrer ersten Ehe mit dem Vibrafonisten Bill Grah von 1966 bis zu dessen Tod 2004 mit dem Regisseur Heinz Wilhelm Schwarz verheiratet. Die Schauspielerin starb 16. Jänner 2013 in Wien und wurde im engsten Familienkreis beigesetzt.

(Nestroyring 1997). Der Louise-Martini-Weg im 3. Wiener Gemeindebezirk wurde 2014 nach ihr benannt.

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: 9Pichler Verlag 2014, S. 191
  • Interview mit Louise Martini: Wiener Zeitung, 3.10.2009

Weblinks