Musiktheater
Das Musiktheater hat in Wien eine bedeutende Tradition, vor allem in der Form der Oper, der Operette und des Musicals.
Die Ära der Oper, welche die wichtigste Kunstgattung des Barock darstellt, begann in Wien bereits unter der Herrschaft Kaiser Ferdinands III., der ein bedeutender Förderer war und auch selbst Opern komponierte. Gespielt wurden Opern zunächst im 1630 eingerichteten Theatersaal der Hofburg, im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich jedoch immer mehr eigene Opernhäuser heraus, von denen die 1869 als k. k. Hofoperntheater entstandene Staatsoper und die Volksoper die bedeutendsten sind.
Wien gilt auch, neben Frankreich, als zweite Heimat der Operette, eine Form des Musiktheaters, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Singspielen, Zauberspielen mit Gesang und musikalischen Parodien entwickelte. Klassischerweise spricht man in Wien von einer "Goldenen" (vertreten durch Johann Strauß (Sohn), Carl Millöcker und anderen) und einer "Silbernen Ära" (vertreten durch Franz Lehár, Emmerich Kálmán und andere) dieser Kunstgattung.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts löste das unter dem Eindruck des Vordringens fremdländischer Musikrichtungen entstandene Musical die Operette als populäre Form des Musiktheaters ab und fand in jüngerer Vergangenheit im Theater an der Wien und im Raimundtheater traditionelle Spielstätten.
Literatur
- Othmar Pickl [Hg.]: Österreichisches Städtebuch. Band 7: Die Stadt Wien. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1999, S. 389 – 390