Nikolaus (Heiliger)

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Bei einer Nikolausfeier 1946
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Nikolaus, Heiliger
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Nikolo
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21167
GNDGemeindsame Normdatei 12918814X
Wikidata Q44269
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 6. Dezember 0342 JL
SterbeortSterbeort Myra
BerufBeruf Heiliger, Bischof
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird Antike
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Advent, Antike, Weihnachten, Antike (Personen), Erzdiözese Wien, Erzbistum, Erzbischof, Bistum, Katholiken, Katholische Kirchen, Frühe Neuzeit, Mittelalter
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.12.2023 durch WIEN1.lanm08tau
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Nikolaus.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Bei einer Nikolausfeier 1946

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Heiliger Nikolaus, († 342 als Bischof von Myra; Fest: 6. Dezember, Feier am Vorabend). Die im Wiener Sprachgebrauch übliche Verkürzung des gabenbringenden Heiligen Nikolaus ist Nikolo.

Gabenbringender Nikolo

Das Nikolausfest ist das bedeutendste der vorweihnachtlichen Feste und wurde in Wien als Kinderfest schon frühzeitig heimisch. Der heilige Nikolaus hat sicher bereits ab dem Mittelalter seine eigentümliche pädagogische Rolle gespielt, wenngleich sein Wirken in Wien aus dieser Zeit nicht überliefert ist. 1686 berichtet der englische Arzt Edward Brown von seinen Reisen nach Österreich in den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts, dass es Gewohnheit sei, den Kindern kleine Geschenke in den Schuh zu stecken. Der Brauch erfasste alle gesellschaftlichen Schichten. In der kaiserlichen Familie war es üblich am Vorabend, dem 5. Dezember ("St. Nicolas Einlegung"), Geschenke zu überreichen. Ebenfalls aus dem späten 17. Jahrhundert ist ein in der Pfarre St. Stephan bestellter und bezahlter verkleideter Nikolaus überliefert, der in das Haus der hochadeligen Familie Harrach kam. Er hielt eine Predigt und verteilte dann Geschenke. Bei diesem Besuch bildeten Eltern und Verwandte der beschenkten Kinder die Zuschauerinnen und Zuschauer. Im Gegensatz zur späteren Praxis erhielten die Kinder die schönsten Geschenke zu diesem Fest und nicht etwa zu Geburtstagen oder Weihnachten. Das galt auch für die ärmere Bevölkerung.

Im 18. Jahrhundert werden die Berichte über den Umzug des gabenbringenden Nikolo und seines Begleiters, des strafenden Krampus, häufiger. Gleichzeitig werden auch damals bereits Missbräuche durch Krampusse fassbar, die auf der Straße auf Erwachsene und Kinder einschlugen. Die Geschäftswelt machte sich den Brauch zunutze und bot Schokoladefiguren, Gesichtsmasken, Krampuskarten und "Zwetschkenkrampusse" an. Unter Maria Theresia sind die Nikolobescherungen bei Hof bekannt.

Eine klare Trennung zwischen Nikolo- und Weihnachtsbräuchen bestand noch nicht. Ab der josephinischen Zeit (1782) wird von einem "grünen Baum mit brennenden kleinen Kerzen" berichtet, den Nikolaus den Kindern brachte. Die wohl älteste Darstellung findet sich 1820 in Franz Xaver Paumgartens "Illustriertem Erinnerungsbüchlein für die Wiener Kaufmannsfamilie Carl Baumann". 1817 berichtet Karoline Pichler, dass die Bescherung statt zu Weihnachten nach alter österreichischer Sitte am Nikolaustag stattgefunden habe, und Franz Grillparzer spricht im selben Jahr von dem am 5. Dezember vom Nikolaus gebrachten "Bescherungsbaum voll Lichtern und kleinen Gaben".

Franz Xaver Paumgarten: Illustriertes Erinnerungsbüchlein für die Wiener Kaufmannsfamilie Carl Baumann (1820)

Die Vermischung des Nikolaus- und des Weihnachtstags, die beide mit dem erstmals um 1815 in Wien dokumentierten Christbaum verbunden sind, ist noch längere Zeit zu erkennen. Die Krippe als traditionelles Symbol der Weihnachtszeit wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts vom immer populärer werdenden Christbaum verdrängt. Seit den letzten Jahrzehnten der Monarchie verfestigte sich dann jener Festtagskalender, wie er bis heute die (Vor-)Weihnachtszeit prägt.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Advent- und Weihnachtsbräuche im alten Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 45 (1990), S. 220 ff.
  • Felix Czeike: Advent in Wien. In: Wienmagazin, Nr. 12/1988, S. 6
  • Gustav Gugitz: St. Nikolaus, der Gabenbringer. In: Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Band 2. Wien: Hollinek 1949 (Österreichische Heimat, 15), S. 223 ff.
  • Gustav Gugitz: Das Nikolausfest in Alt-Wien. In: Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Schroll 1925, S. 36 ff.
  • Leopold Schmidt: Wiener Volkskunde. Ein Aufriss. Wien: Gerlach & Wiedling 1940, S. 57
  • Studien aus Wien. Hg. vom Historischen Museum der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1957 (Wiener Schriften, 5), S. 127 ff. (Abb. nach S. 128)
  • Andreas Weigl: Zwischen behüteter Versorgung und Bettel. Streiflichter auf die Großstadtkindheit in Wien im ausgehenden 17. Jahrhundert. Olga Fejtová, Václav Ledvinka, Jiří Pešek (Red.), Dĕti ve velkomĕstech od středovĕku až na práh industriální doby (Documenta Pragensia 31), Praha: Scriptorum 2012, S. 455-485