Oberlaaer Friedhof

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Oberlaaer Friedhof (10., Friedhofstraße 33)
Daten zum Objekt
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48° 8' 21.32" N, 16° 24' 20.68" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Oberlaaer Friedhof (10., Friedhofstraße 33). Der Friedhof ist 34.514 Quadratmeter groß und verfügt über rund 4.700 Grabstellen.

Geschichte

Es ist anzunehmen, dass sich schon im Mittelalter bei der Kirche ein Friedhof befand. Als Joseph II. 1784 die Schließung der innerhalb der Ortschaften gelegenen Friedhöfe anordnete, wurde 1787 zunächst der um den vorderen Teil der Kirche gelegene Friedhof aufgelassen und eine Erweiterung zur heutigen Friedhofstraße hin vorgenommen; 1832 folgte der um den hinteren Teil der Kirche gelegene Friedhofteil. Mit Genehmigung vom 24. September 1831 wurde hinter dem alten ein neuer Friedhof angelegt (Weihe am 7. September 1833), der 1851, 1885 und 1889 erweitert wurde.

1869 hatten die unter anderem auch Gemeinden Ober- und Unterlaa im Rahmen der öffentlichen Kundmachung der Gemeinde Wien Grundstücke zur Anlage eines Zentralfriedhofs angeboten. Die Friedhofskommission sprach sich aber aus primär verkehrstechnischen Gründen gegen den Ankauf des offerierten Terrains aus, ob des starken Verkehrs von Ziegelwägen würde der Leichentransport zu lange dauern und ferner wäre der Bau einer eigenen Straße zum Friedhof zu teuer.

Der Friedhof wurde entsprechend der Pfarreinteilung von den Verstorbenen aus den Gemeinden Rothneusiedl, Oberlaa und Unterlaa belegt.

1889 wurde auch eine neue Totenkammer mit Sezierkammer erbaut, 1940 umgestaltet und ein Aufbahrungsraum, eine Beisetzkammer und ein Werkzeugraum geschaffen. Im Zuge der Schaffung von Groß-Wien 1938 zählte dieser zu den 68 in das Wiener Gemeindegebiet einbezogenen Stadtfriedhöfen. Der Friedhofsbetrieb wurde einem Totengräber anvertraut, die von der "früheren Gemeindeverwaltung" erlassene Gräberordnung wurde 1939 aufgehoben und durch die "im alten Stadtgebiet" bestehende Gräber- und Begräbnisordnung ersetzt. Im Zuge der Vergrößerung der Aufbahrungshalle und des Baus einer adäquaten Beisetzkammer sowie eines Altars 1956 entfiel die Einsegnung in der Pfarrkirche.

1959 wurde festgelegt, dass Beerdigungen jeweils am Dienstag und Donnerstag stattfinden sollen. 1961 ermöglichten Sanierungsarbeiten in alten Gräberfeldern die Rückgewinnung und Neuvergabe heimgefallener und verwahrloster Grabstellen.

Im August 1966 wurde die alte Aufbahrungshalle demoliert und von Architekt Josef Strelec ein Neubau errichtet, die Innengestaltung tätigte DI Erich Boltenstern gemäß den 1964 von der Städtischen Bestattung festgelegten Grundsätzen. Der Maler Hermann Bauch entwarf und führte das dreiteilige Bleiglasfenster, das Altarmosaik und das Altarkreuz aus. Der Betrieb der neuen Aufbahrungshalle begann am 11. Dezember 1967.

1989 wurden der Aufbahrungsraum sowie das Eingangstor zur Aufbahrungshalle renoviert.

Neben einigen älteren Gräbern aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den typischen Familiengrüften aus der Zeit um die Jahrhundertwende verdient das Mausoleum der Familie Zwicklsdorfer aus dem Jahr 1855 einige Beachtung.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 4 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Alfred HasenkopfPolitiker29 März 1921Dezember 1994Gruppe 19, Reihe 5, Nr. 6
Johann Kornfeld18881925Gruppe 3, Reihe 16, Nummer 4
Walter KuhnAngestellter
Politiker
14 Januar 19336 Oktober 2014Gruppe 15, Reihe 11, Grab 17
Karl WrbaStraßenbahnbediensteter
Politiker
1 Oktober 190017 März 1973Gruppe 2, Reihe 14, Nummer 22

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 128
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 190 ff.

Weblinks