Oskar Jascha
Oskar Jascha, * 4. Juni 1881 Wien, † 9. Jänner 1948 Wien, Komponist, Kapellmeister.
Biografie
Der Sohn eines katholischen Steindruckereibesitzers und einer jüdischen Mutter besuchte die Schottenfelder Realschule und studierte danach an einem Wiener Konservatorium. Sein erster öffentlicher Auftritt erfolgte 1902 als Violaspieler im Rahmen von Kammermusikaufführungen in Mödling. Ab 1905 Tätigkeit als Kapellmeister und Komponist zunächst in Berlin am Carl-Weiß-Theater, wo seine Revue "In Berlin ist was los" am 26. Oktober 1905 uraufgeführt wurde. Danach war er Kapellmeister unter anderem von 1908 bis 1912 in Frankfurt am Main (Deutschland) und in München, wo er 1913/1914 am Theater und Kabarett "Die Hölle" auch als einer der Leiter sowie Regisseur fungierte. 1915 Rückkehr nach Wien, bis 1919 leistete Militärdienst im Ersten Weltkrieg. Daneben war Jascha 1915/1916 Erster Kapellmeister des Kabaretts Die Hölle und ab 1917 Kapellmeister am Theater an der Wien, seit 1927 freischaffend tätig. Er übernahm Gastdirigate am Stadttheater, am Schönbrunner Schlosstheater, an der Volksoper sowie in Graz und Bad Ischl. Ab Herbst 1933 dirigierte Jascha am Raimundtheater und ab Herbst 1935 an der Volksoper Wien. Von 1933 bis 1938 auch Dirigent des Wiener Kammerorchesters sowie 1933/1934 des Notstandsorchesters auf Radio Wien. Danach ging Jascha nach München und tauchte dort bis zum Kriegsende unter. Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück und war er bis zu seinem Tod Kapellmeister am Bürgertheater und bei Radio Wien.
Er komponierte Operetten, Singspiele, Schlager, Walzer und Kammermusik. Im 13. Wiener Gemeindebezirk ist die Oskar-Jascha-Gasse nach ihm benannt.
Bühnenwerke (Auswahl)
- Der Liebeslehrer (Text: Wolfgang Geiger und Hans Schatz), 16.10.1909 Intimes Theater Frankfurt/Main
- Die Vogelscheuchen (Text: Adolf Aldermann), 31.12.1915 Die Hölle
- Die Brasilianerin (Text: Fritz Löhner (Fritz Beda) und Max Neal), 12.1.1923 Carltheater
- Revanche (Text: Fritz Löhner (Beda) und Fritz Lunzer), 8.11.1924 Bürgertheater
- Ade, du liebes Elternhaus. Singspiel (Text: Alfred Maria Willner und Heinz Reichert), 5.1.1928 Volksoper
- Rosen im Schnee. Singspiel (nach Carl Löwe; Text: Bruno Hardt-Warden u. Fritz Löhner (Beda), 20.1.1933 Volksoper
- Wiener G’schichten. Ein Singspiel aus besonnten Tagen (Text: W. Sterk frei nach Kotzbue; Musik Joseph Hellmesberger bearbeitet), 19.10.1934 Volksoper
- Der Ziegenpeter auf der Zauberalm. Volksmärchen mit Gesang (Text: Oskar Wüchner), 6.11.1945 Bürgertheater
- Der gute Saboteur Schweyk (Text: Rudolf Weys), 13.4.1946 Bürgertheater
- Winterlegende (Text: Paul Busson), 3.12.1946 Bürgertheater
Quellen
- ANNO: Revanche. Die Première im Bürgertheater. In: Die Bühne, 14.11.1924, 1. Jahrgang, Nr. 2, Seite 18
- ANNO: Schorschi träumt vom Himmel. Zur heutigen Aufführung von "Winterlegende" im Bürgertheater. In: Wiener Kurier, 3.12.1946, 2. Jahrgang, Nr. 279, Seite 4
- ANNO: Kapellmeister Oskar Jascha gestorben. In: Die Weltpresse, 10.1.1948, 4. Jahrgang, Nr. 8, Seite 16 (S. 8)
Weblinks
- Österreichisches Musiklexikon Online: Oscar Jascha
- Evangelischer Friedhof Simmering, Prominentengräber Online: Oscar Jascha (mit Bild des Grabsteines)
- Wikipedia: Oskar Jascha
Oskar Jascha im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.