Pressburger Bahn

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verkehrswesen
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1913
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18528
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Verkehr, Straßenbahn, Eisenbahn
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.07.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Es wurden noch keine Adressen erfasst!

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Pressburger Bahn, elektrische Bahnverbindung von Wien (Abfahrt beim Hauptzollamt, Wien-Großmarkthalle, 3., Gigergasse) nach Pressburg (Bratislava, heute Slowakische Republik).

Nach Probefahrten (12. und 13. Dezember 1913) und einer Pressefahrt (22. Jänner 1914) erfolgte am 1. Februar 1914 die offizielle Eröffnungsfahrt mit Ehrengästen und am 5. Februar 1914 die Inbetriebnahme mit zunächst 11 Zugspaaren (Verstärkungsverkehr bis Groß-Schwechat, ab 13. April 1914 mit 35 Zugpaaren).

Bis Oktober 1918 überquerte die Bahn ohne jede Kontrolle die Grenze zwischen den beiden Teilstaaten Österreich-Ungarns. Sie benötigte aber der ungarischen Innenpolitik wegen zwei Betriebsgesellschaften, eine österreichische und eine ungarische. In der Folge entstand militärischer Streit über die Grenze zwischen der neuen Tschechoslowakei, die Pressburg, nunmehr Bratislava genannt, für sich reklamierte, und Ungarn, das seine historische Krönungsstadt nicht abgeben wollte. Da die exiltschechoslowakischen Politiker beste Beziehungen zu den Kriegssiegern gepflogen hatten, Ungarn aber die Verliererseite des Ersten Weltkriegs vertrat, setzte sich die Tschechoslowakei durch.

Die Bahn überquerte nun die Staatsgrenze zwischen Österreich und der Tschechoslowakei. Fahrgäste nach Pressburg mussten daher jedenfalls zur Passkontrolle aussteigen, oft auch in einen anderen Zug umsteigen. Während des Zweiten Weltkriegs war die Pressburger Bahn für die an der Strecke angesiedelten Rüstungsbetriebe und Wehrmachtsdienststellen von großer Bedeutung und wies auch viel Güterzugsbetrieb auf.

Nach Kriegsende wurde der Verkehr am 26. Juli 1945 zwischen Wien und Klein-Schwechat aufgenommen, bald auch bis Hainburg; am 14. Mai 1950 wurde der Vollbahnbetrieb Wien Hauptzollamt - Wolfsthal aufgenommen, am 17. Jänner 1962 der durchgehende Verkehr mit Elektrolokomotiven bis Wien Praterstern. Der Eiserne Vorhang, der nach 1945 in der Tschechoslowakei entstanden war, wurde aber auf dieser Strecke nicht mehr überwunden. Auch die Wiener Stadtstrecke der Pressburger Bahn von der Gigergasse bis Schwechat wurde nach 1945 nicht mehr betrieben; die Züge fuhren von der Schnellbahn-Stammstrecke über den Aspangbahnhof zur in Schwechat beginnenden Überlandstrecke der Bahn.

Nach der Demokratisierung der Tschechoslowakei (1990) begannen Überlegungen einer Reaktivierung der (allerdings seit 1959 nur bis Wolfsthal bestehenden) Strecke, die 1995 zu keinen Ergebnissen führten. Die heutige Bahnverbindung von Wien nach Pressburg beginnt beim Hauptbahnhof; sie führt entweder über die Marchegger Ostbahnstrecke und eine Marchbrücke zum Hauptbahnhof von Bratislava - oder über die klassische Ostbahn und eine bei Parndorf beginnende Abzweigung zum Bahnhof Bratislava Petrzalka im einstigen Vorort Engerau.

Literatur

  • Alfred Horn: "60 Jahre" - Die Preßburgerbahn. Wien : Bohmann , 1974
  • Alfred Horn: Preßburgerbahn. 75 Jahre in Bildern. Eine Dokumentation. Wien: Bohmann 1989
  • Simmeringer Museumsblätter 33 (1989), S. 206 ff.