Ringstraßenwettbewerb Projekt Nr.78

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Eintrag
Datum vonDatum (oder Jahr) von 31. Jänner 1858
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 31. Juli 1858
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Ringstraße, Glacis
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.09.2024 durch WIEN1.lanm08trj

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Devise: Frisch gewagt.


Verfasser: unbekannt


Ein weiterer Einsender aus Hamburg übermittelte sein Projekt nach Wien, wo es am 31. Juli 1858 im Ministerium des Innern einlangte und am folgenden Tag abgelegt wurde.[1] Das Projekt wurde in der Sitzung der Beurteilungskommission am 3. November 1858 durch Stadtbauamtsadjunkt Melnitzky mit "zur Berücksichtigung nicht geeignet erkannt"[2] und vom weiteren Wettbewerb ausgeschlossen.


Städtebaulicher Entwurf

Der Hamburger Planer gestand ein, dass es ihm an Lokalkenntnissen mangelte; er konzentrierte sich in seinem Entwurf auf die Verbauung des Glacis, mit wenigen Regulierungsarbeiten in Gumpendorf und in der Leopoldstadt. Er projektierte den Boulevard mit 260 Fuß Breite (um 20 Fuß mehr als 40 Klafter) und führte diesen in einer abgerundeten Ei-Form um die innere Stadt. Er legte diesen größtenteils vor die Bastionen und den Stadtgraben, sodass er im Norden genügend Platz für eine einen Block tiefe Bebauung gewann, im Süden zwei Block tief. Er fügte seine Blöcke, deren Ecken abgerundet waren, in ein orthogonales Raster, das er an manchen Stellen modifizieren musste. Beim Zusammenkommen verschiedener Bebauungsmuster entstanden Zwickel, die er als Gartenplätze ausformulierte. Bei der Ferdinand- und der neuen Brücke beim Palais Schwarzenberg fügte er beidseits kleine als Gartenplätze gestaltete Raumweitungen an. Das Opernhaus setzte er neben das alte Kärnthnerthortheater, aber in zweiter Reihe des Boulevards, das Museum an die Prachtstraße, die Galerien hingegen dahinter. Nur im Norden reihte er vier Monumentalbauten unmittelbar an die Prachtstraße, deren Disposition genauso wie die als Solitär konzipierte Kaserne in Fünfeckform keinen städtebaulichen Gewinn erzielt hätte.
Die Votivkirche wurde von ihm zusätzlich zum Universitätsbau von vier weiteren kleinen Blöcken eingebaut. Die Anschlüsse der Neubaugebiete konnten in seinem Fall sehr regularisiert geschehen, da er an den Rändern der inneren Stadt umfangreiche Regulierungsarbeiten vorschlug. Ebenso schlug er im Zentrum der inneren Stadt und der zentrumsnahen Leopoldstadt große Durchbruchsarbeiten vor, die er im letzteren Fall mit einem Fächer ausformulierte.[3]


Siehe auch:


Quellen


Einzelnachweise

  1. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, STEF, Karton 2, Fasz. 6859/M.I. 658/1858
  2. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, Präsidialakte, Fasz. 119 ad11801/1858
  3. Zum Ringstraßenwettbewerb siehe: Harald R. Stühlinger, Der Wettbewerb zur Wiener Ringstraße, Birkhäuser, Basel 2015