48° 12' 42.61" N, 16° 22' 27.41" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Judengasse 16 ("Zur schwarzen Bürste"; Konskriptionsnummern 461 und 463), Ruprechtsplatz 4-5, Seitenstettengasse 1-3.
An der Stelle des heutigen Gebäudes standen ursprünglich zwei Gebäude:
Haus Stadt 461 / Ruprechtsplatz 5 / Seitenstettengasse 1 / Judengasse 16
Dieses Haus wird im Jahr 1449 erstmals urkundlich erwähnt. Als bei der Ersten Türkenbelagerung am 25. September 1529 das Franziskanerkloster zu St. Theobald auf der Laimgrube von den Türken zerstört wurde, flüchteten die wenigen überlebenden Mönche in die Stadt und wurden unter anderem in diesem Haus untergebracht, bis ihnen durch Vermittlung Ferdinands I. das Schottenstift das Pfarrhaus St. Ruprecht (Ruprechtsplatz 2) samt der Ruprechtskirche zur Verfügung stellte (bis 1545).
Im Haus befand sich die sehr beliebte Bier- und Weinschank "Zur schwarzen Bürste", deren Name sich auf das Haus übertrug, obwohl auch das gegenüberliegende Haus Stadt 459 (Judengasse 11) denselben Namen führte.
1663 versammelten sich die Bäcker im Haus Stadt 461, um eine eigene Freikompanie zu bilden, die 155 Mann stark war. Am 28. Jänner 1890 wurde das Haus von der Gemeinde Wien angekauft.
Haus Stadt 463 / Ruprechtsplatz 4 / Seitenstettengasse 3
Dieses Gebäude wird 1413 erstmals urkundlich erwähnt und als Preßhaus bezeichnet. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war es im Besitz von Jakob Kienberger, der es seinem Sohn Oswald vererbte. 1897 wurde es von der Gemeinde Wien erworben.
Neubau 1969
Anstelle der beiden alten Häuser wurde 1969 das heutige Gebäude nach Plänen von Otto Niedermoser errichtet.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
im Haus Stadt 461:
- Bier- und Weinschank "Zur schwarzen Bürste"
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 560 f. (Haus Stadt 461) und 599 f. (Haus Stadt 463)