Schmutzwasser-Sammelkanal von Strebersdorf

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Verlauf des Schmutzwasser-Sammelkanals
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kanalisation
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1951
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
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Architekt
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Letzte Änderung am 9.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes StrebersdorferSammelkanal.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Verlauf des Schmutzwasser-Sammelkanals

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Schmutzwasser-Sammelkanal von Strebersdorf (21).

Die Durchführung einer Mischkanalisierung des Gebietes von Strebersdorf hätte den Bau eines über 2,5 Kilometer langen Sammelkanals, Betonprofil 2,15/ 2,60 Meter, im Zuge der ScheydgasseRußbergstraße mit direkter Ausmündung in den Donaustrom und die Errichtung eines Pumpwerkes nächst dem Hochwasserschutzdamm zur Förderung der anfallenden Abwässer bei Donauhochwasser erfordert, was hohe Baukosten verursacht und eine entsprechend lange Bauzeit bedingt hätte. Der Bau einer umfangreichen städtischen Wohnhausanlage an der Rußbergstraße, deren Abwässer auch nach vorheriger Klärung mit Rücksicht auf den im Donautal verlaufenden Grundwasserstrom und die in weniger als 300 Meter Entfernung gelegenen Brunnenanlagen der dortigen Siedlungen nicht versickert werden dürfen, war die Veranlassung zur Planung eines Schmutzwasserkanals, also einer Kanalisierung des Gebietes nach dem Trennsystem, wobei die Regenwässer zur Versickerung gebracht werden müssen, was jedoch mit Rücksicht auf den schotterigen Untergrund keine besonderen Schwierigkeiten bietet.

Dieser Kanal sollte an den bestehenden Straßenkanal in der Prager Straße bei Hausnummer 142 angeschlossen werden, dessen Querschnitt zur Aufnahme der Schmutzwässer 1960 noch ausreichte. Bei einem späteren Anschluss des gesamten, 188 Hektar großen Gebietes mit einem Schmutzwasseranfall von etwa 100 Liter pro Sekunde müsste der Kanal der Prager Straße, ein altes Betonprofil 0,80/1,20 Meter, umgebaut und vergrößert werden. Allerdings musste ein Pumpwerk eingeschaltet werden, da sich wegen des einzuhaltenden Minimalgefälles und der erforderlichen Minimaltiefe des Schmutzwasser-Sammelkanals unter Einhaltung einer Einmündungsstufe von 30 Zentimeter eine Sohlendifferenz zum Kanal der Prager Straße von — 2,40 Meter ergab.

Die Bauarbeiten für den 1875 Meter langen Schmutzwasserkanal mussten mit Rücksicht auf die durch den Vollendungsgrad der Wohnhausanlage gegebene Dringlichkeit im Jahre 1951 in Jahresfrist fertiggestellt werden. Sie wurden daher in vier Baulosen, von denen je zwei gleichzeitig betrieben wurden, in Angriff genommen. Die Kanaltrasse verläuft von der Prager Straße ausgehend im sogenannten Autokaderweg, in dem in 300 Meter Entfernung von ihr im Keller eines neu erstellten Wohnhauses das Pumpwerk eingerichtet wurde. Es ist ihm ein Sammelbehälter mit Pumpensumpf vorgeschaltet, aus dem drei Schrägscheibenpumpen zu je 40 Liter pro Sekunde Leistung das Abwasser entnehmen. Die Einschaltung erfolgt durch einen Schwimmerschalter, wobei eine Pumpe in Reserve steht. Die Überwachung geschieht einmal täglich durch einen im Hause wohnenden Maschinisten nebenberuflich.

Die 308 Meter lange Druckleitung aus einbetonierten Steinzeugrohren, Durchmesser 300 Millimeter, hat ein Gefälle von 5 ‰ zum Pumpwerk und liegt etwa 3 Meter tief. Der maximale Druck, dem sie ausgesetzt ist, beträgt rund 5,5 Meter Wassersäule. Vom Sammelbehälter führt ein Betonprofil 0,70/1,05 Meter durch den Autokaderweg, die Scheydgasse und Rußbergstraße zur Wohnhausanlage. Es unterfährt ein Industriegeleise, die Geleise der Nordwestbahn und die Prager Straße in 5 Meter Tiefe. Der Kanal erreicht bei durchschnittlicher Tiefe von vier Meter eine Länge von 1567 Meter, wobei eine Hälfte ein Gefälle von 1 ‰, die andere von 0,5 ‰ aufweist. In einer Seitengasse, der Roda-Roda-Gasse, wurde eine große automatische Spülkammer mit Heberbeschickung eingebaut. In den Jahren 1956/1957 wurde der Kanal mit dem gleichen Profil in drei Meter Tiefe mit 0,5 ‰ Gefälle bis zur Anton-Böck-Gasse fortgesetzt, was einer Länge von 705 Meter gleichkommt.

Literatur