Theobald Rizy

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rizy, Theobald
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rizy, Theobald von; Rizy, Franz Theobald von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  364345
GNDGemeindsame Normdatei 116575468
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Februar 1807
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 18. Mai 1882
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Jurist, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 6.11.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 13, Nummer 109
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ritterkreuz des Leopold-Ordens (Verleihung: 1860)
  • Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse (Verleihung: 1866)
  • Geheimer Rat (Verleihung: 1872)

Franz Theobald Freiherr von Rizy, * 17. Februar 1807 Wien, † 18. Mai 1882 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Theobald Rizy war der Sohn des Advokaten Johann Sigmund Rizy und dessen Frau Franziska, geborene Sonnleithner, die Tochter des Juristen und Komponisten Christoph Sonnleithner. Er besuchte das Schottengymnasium und die Philosophischen Jahrgänge und nahm nach der Matura ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien auf, das er 1831 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Während seiner Universitätsausbildung wirkte er als Praktikant im Münzkabinett und der Antikensammlung.

Zunächst als Erzieher im Haus Khevenhüller-Metsch und im Bücherrevisionsamt der Zensurbehörde tätig, wurde er 1835 Konzipient in einer Wiener Anwaltskanzlei und 1838 Supplent für Bürgerliches Recht an der Universität Wien. Ab 1842 wirkte Rizy als selbständiger Hof- und Gerichtsadvokat und ab 1848 auch als Notar in Wien. In der Revolution von 1848 wurde seine Kanzlei zum Treffpunkt des Österreichischen Clubs, der gemäßigte Reformen anstrebte und in dem unter anderem sein Cousin Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, Ludwig von Köchel oder der Verleger August Artaria verkehrten.

1849 wurde der Jurist zum Generalprokurator beim Oberlandesgericht für Niederösterreich in Wien ernannt. Ein Jahr später begründete er die "Allgemeine österreichische Gerichts-Zeitung", die er bis 1866 herausgab. 1854 avancierte er zum Oberstaatsanwalt und 1857 zum Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts, dessen Leitung er 1860 kurzzeitig übernahm. Ab 1861 fungierte er als provisorischer Sektionschef der legislativen Abteilung des Justizministeriums und übernahm gemeinsam mit einem zweiten Sektionschef die Leitung des Ministeriums , als der Minister dauerhaft erkrankte. Von 1862 bis 1866 wirkte er als Vertreter Österreichs in der deutschen Bundeskommission zur Ausarbeitung einer Zivilprozessordnung für die Staaten des Deutschen Bundes in Hannover. 1866 kehrte er als Vizepräsident an das Oberlandesgericht Wien zurück und war dort ab 1872 als Erster Senatspräsident tätig. 1869 bis 1871 gehörte er außerdem dem Staatsgerichtshof als Mitglied an.

1866 zum Freiherrn geadelt, wurde er 1871 zum Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates auf Lebenszeit ernannt. Außerdem fungierte er 1850 bis 1858 als Kurator bzw. 1858 bis 1865 als Oberkurator-Stellverteter der Ersten österreichischen Spar-Casse. Mehrere Publikationen Rizys befassen sich insbesondere mit dem Zivilprozessrecht.

Nachdem dem Tod Franz Grillparzers gab Theobald von Rizy die Gedichte als "Wiener Grillparzer-Album" (1877) heraus und bemühte sich um eine Gesamtausgabe der Werke beim Verlag Cotta.

Mehrfach geehrt, erhielt der Jurist und Politiker nach seinem Tod im Alter von 75 Jahren ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Hietzinger Friedhof. 1918 wurde die Rizygasse in Wien-Meidling nach ihm benannt. Ein mehr als 200 Inventarnummern umfassender Teilnachlass Rizys befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen


Literatur

  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Band 9. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1988, S. 185


Theobald Rizy im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks