VS Steinlechnergasse 5-7

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1908
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68474
GNDGemeindsame Normdatei
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  • 13., Steinlechnergasse 5-7

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48° 10' 35.72" N, 16° 16' 55.70" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Steinlechnergasse 5-7 ist eine öffentliche Volksschule im 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing.

Schulanfänge und -ausstattung

Im Jahr 1908 wurde ein Schulgebäude für die Unterbringung einer Doppelvolks- und Doppelbürgerschule in der Steinlechnergasse 5-7 fertiggestellt und in Benützung genommen. Das Schulgebäude enthielt in einem zweistöckigen Gassentrakt mit Mansardaufbau und in einem ebenerdigen Hofseitentrakt zwölf Lehrzimmer, einen Zeichensaal, einen Turnsaal mit Umkleideraum, eine Kanzlei, ein Konferenzzimmer, drei Lehrmittelräume und eine Schulwartwohnung. Die Beheizung erfolgte durch Niederdruckdampfheizungen mit örtlichen, in den Fensterparapeten oder in Mauernischen aufgestellten Heizkörpern. Während des Unterrichtes wurde frische Außenluft durch Schlitze in den Fensterparapeten oder durch Luftschläuche in den Mauern zugeführt. Im Schulgebäude wurde eine Luftfiltrieranlage hergestellt. Die Nebenräume (Kanzleien, Konferenz- und Klassenzimmer) und die Schulwartwohnungen waren mit Reflektorgasöfen, Dauerbrand- oder Füllöfen ausgestattet. Die Kanzleien und Konferenzzimmer waren sowohl durch die Zentralheizung als auch durch Zimmeröfen beheizbar. Das mit reichem figuralen Schmuck ausgestattete Schulgebäude kostete rund 260.000 Kronen.

Erster Weltkrieg

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden im zweiten Schul- und Kriegsjahr 1915/1916 die Doppelvolksschule VS Speisinger Straße 44 sowie die Bürgerschulknaben aus der VS Auhofstraße 49 im Schulgebäude Steinlechnergasse 5-7 untergebracht. Während der Kriegsjahre blieb die Schülerinnenzahl relativ konstant:

Bürgerschule für Mädchen:

  • 1914/1915: fünf Klassen mit 150 Mädchen
  • 1915/1916: drei Klassen mit 138 Mädchen
  • 1916/1917: drei Klassen mit 149 Mädchen
  • 1917/1918: vier Klassen mit 179 Mädchen

Volksschule für Knaben und Mädchen:

  • 1914/1915: vier gemischte Klassen mit 143 Knaben und 122 Mädchen. Gesamt: 265
  • 1915/1916: fünf gemischte Klassen mit 157 Knaben und 127 Mädchen. Gesamt: 284
  • 1916/1917: vier gemischte Klassen mit 130 Knaben und 94 Mädchen und eine Klasse mit 50 Knaben. Gesamt: 274
  • 1917/1918: vier gemischte Klassen mit 117 Knaben und 90 Mädchen und eine Klasse mit 35 Knaben. Gesamt: 242

Erste Republik und Februar 1934

Ab dem Schuljahr 1920/1921 wurden bereits Knaben in der Bürgerschule unterrichtet, sodass ab dem Schuljahr 1921/1922 eine Doppelbürgerschule in der Steinlechnergasse 5-7 geführt wurde. Somit befanden sich sowohl eine Knabenmädchenbürgerschule (78 Knaben, 106 Mädchen) als auch eine Knabenmädchenvolksschule (152 Knaben, 149 Mädchen) unter der gemeinsamem Leitung von Direktor Franz Pöschmann an diesem Standort. In den Jahren 1931-1932 wurde keine Volksschule mehr an diesem Standort geführt, sondern in die benachbarte Lainzer Straße 148 verlegt.

Im Schuljahr 1933/1934 leitete Josef Nitsche die Doppelhauptschule (frühere Bürgerschule vor dem Hauptschulgesetz von 1927), die sieben Knabenklassen, acht Mädchenklassen und eine gemischte Klasse führten. Die Gesamtzahl der Schulkinder betrug 515. Zu diesem Zeitpunkt besuchten noch sechs jüdische Schulkinder die Hauptschule Steinlechnergasse 5-7. Als Fremdsprache wurde noch Französisch unterrichtet. Vor dem Hintergrund der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse im Februar 1934 blieben die Schulen vom 13. bis einschließlich 17. Februar 1934 geschlossen. Im darauffolgenden Jahr befand sich keine Hauptschule mehr an diesem Standort, dafür aber die Doppelvolksschule, die einige Jahre zuvor in der Lainzer Straße 148 untergekommen war. Für die Leitung der Volksschule wurde Adolf Mlnařik als provisorischer Leiter laut Dekret vom 13. September 1934 (Zahl 6286/1934) ab 15. September 1934 bestellt.

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden Zimmer von kriegsbedingten Organisationen und Körperschaften in Anspruch genommen. So mussten beispielsweise einigen Klassen in der Speisinger Straße 44 untergebracht, wo die Schulkinder Wechselunterricht erhielten. Spätestens ab dem zweiten Schul- und Kriegsjahr 1940/1941 war die Doppelhauptschule Otto-Glöckel-Schule im Gebäude Steinlechnergasse 5-7 untergebracht. Zwei Klassenzimmer wurden von der Kartenstelle Nr. 96 belegt. Der Turnsaal der Schule wurde neben dem Turnerbund Gruppe Speising-Lainz auch vom Bund deutscher Mädel benützt. Gegen Ende des Krieges wurde der Turnsaal als Lager für Möbel von "Bombengeschädigten" verwendet. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler sank in den Kriegsjahren um mehr als ein Drittel:

  • 1939/1940: fünf Klassen mit 147 Knaben, sechs Klassen mit 176 Mädchen. Gesamt: 323
  • 1940/1941: drei Klassen mit 105 Mädchen, drei Klassen mit 102 Mädchen, drei gemischte Klassen mit 62 Knaben und 45 Mädchen. Gesamt: 314
  • 1941/1942: Keine Angaben
  • 1942/1943: vier Klassen mit 124 Knaben, vier Klassen mit 134 Mädchen. Gesamt: 258
  • 1943/1944: vier Klassen mit 135 Knaben, vier Klassen mit 129 Mädchen. Gesamt: 264
  • 1944/1945: zwei Klassen mit 62 Knaben, eine Klasse mit 36 Mädchen, zwei gemischte Klassen mit 26 Knaben und 48 Mädchen. Gesamt: 172

Gegenwart

Seit dem Schuljahr 2013/2014 ist die VS Steinlechnergasse 5-7 eine Ganztagsschule. Die insgesamt 20 Klassen sind auf den Altbau und Neubau des Schulcampus verteilt. In einem modularen System wechseln sich Freizeit und Unterricht ab, wobei die Schülerinnen und Schüler einen Teil der Module frei wählen können. Darüber hinaus werden Freizeitaktivitäten nach Unterrichtsschluss angeboten. Eine spezielle Legasthenie-Förderung sowie eine wöchentliche DigiFö-Computerkurs werden ebenfalls angeboten.

Quellen

Weblinks