VS Trogergasse 3
48° 11' 35.36" N, 16° 18' 28.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die VS Trogergasse 3 war eine öffentliche Volksschule im 14. Wiener Gemeindebezirk, Penzing.
Schulgeschichte
Das Schulgebäude in der Trogergasse 3 wurde im Jahr 1887 erbaut und als Volksschule für Knaben und Mädchen und am 30. November 1887 feierlich. Ursprünglich gab es zwei Eingangstore, da die beiden Schulen nach Geschlechtern getrennt waren. Entworfen wurde das Gebäude von Architekt Carl Hinträger, der als Experte für Schulbauten galt und darüber hinaus das Amtshaus in Währing baute.[1] Zum Zeitpunkt der Eröffnung war die Adresse der Schule noch Preysinggasse 4, ehe die Schule ab der Eingemeindung der Vororte 1890 die Adresse Trogergasse 3 führte. Zu Beginn des Schuljahres 1889/1890 waren an der Schule 324 Knaben und 338 Mädchen eingeschrieben. An der Schule war für die Schülerinnen auch eine Industrieschule untergebracht, in der sie Stricken, Nähen oder Kochen lernen sollten. Am 1. Oktober 1892 wurde hier außerdem eine gewerbliche Vorbereitungsschule eingerichtet. An der Anstalt wurde auch Handarbeitsunterricht für Mädchen erteilt.[2]
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs scheint das Schulgebäude militärisch belegt und beschädigt worden zu sein, da das Gebäude erst am 13. September 1919 wieder bezogen werden konnte.
Zwischenkriegszeit
Am 20. Oktober 1919 wurde im Turnsaal der Schule die "Amerikanische Kinderhilfs-Aktion" eingerichtet, durch die 600 Kinder versorgt werden sollten. Am 23. März 1920 wurde eine Studiengesellschaft im Lehrkörper gegründet, durch welche der Ankauf von Büchern der Wiener Bildungsreform erleichtert werden sollte, da die Buchpreise aller Werke für Einzelpersonen unerschwinglich waren. Zu Beginn des Schuljahres 1923/1924 wurde die nachmittägliche Arbeitsschule für Mädchen eingeführt. Im Schuljahr 1927/1928 befand sich an der Schule eine Expositur der neuen Hauptschule für Knaben in der Reinlgasse 19. Durch die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre wurde das Lehrpersonal hart getroffen. Durch Gemeinderatsbeschluss vom 19. Dezember 1933, Pr. Z. 3799 verloren sie ihre Juni- und Dezemberzulage, die Monatsbezüge wurden um zehn Prozent und die Pensionsgrundlage auf 78,3 Prozent gekürzt. Laut Stadtschulratsbeschluss wurde die Anstalt in der Trogergasse mit Ende des Schuljahres 1935/1936 wegen stetig abnehmender Schüler- und Schülerinnenzahlen aufgelassen. Die Nachfolgeschule ist die Volksschule Diesterweggasse 30. Das Gebäude wurde in der Folge zu einem Wohngebäude umgestaltet, heute ist es ein Gemeindebau.[3]