Valentin Streffleur
Streffleur Valentin (4. Oktober 1866 Ritter von), * 18. Februar 1808 Wien, † 5. Juli 1870 Purkersdorf, Niederösterreich (Hütteldorfer Friedhof), Offizier, Beamter, Schriftsteller, Geograph.
Schlug zunächst die militärische Laufbahn ein, unterrichtete 1847-1848 Erzherzog Franz Joseph (den späteren Kaiser) in Kriegswissenschaft und übernahm 1848 (26. Juli-6. Oktober [Rücktritt]) das Oberkommando über die Nationalgarde. 1848/1849 österreichischer Delegierter bei der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, wechselte er 1850 in den k.k. Zivildienst (zunächst Sektionsrat im Handelsministerium [Bauwesen], 1859 Versetzung ins Kriegsministerium, wo er zum Sektionschef, Hofrat und Generalkriegskommissär aufstieg). In dieser Funktion gab er bis 1870 die „Österreichische Militärische Zeitschrift" heraus, in welcher er sich selbst fallweise mit Heeresorganisation befasste (unter anderem „Die Dienstvorschriften sämtliche Waffengattungen und Branchen der k. k. österreichischen Armee" sowie kartographische Arbeiten).
Ab 1856 war er Mitglied der Geographischen Gesellschaft (zeitweise im Ausschuss), 1864-1870 Vizepräsident, des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich .
Der Nachlass von Valentin Ritter von Streffleur wird vom Wiener Stadt- und Landesarchiv verwahrt.
Er ist Namensgeber der Streffleurgasse.
Quellen
Literatur
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, S. 385f.
- Wolfgang Mayer: Nachlässe. Wien: 1988, S. 25 f (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs: Reihe A, Serie 3, Heft 2)
- Richard Perger: Die Gründung des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich - Folge eines Konflikts?. In: Jahrbuch Landeskunde Niederösterreich NF 53 (1987), S. 117 ff., S. 153.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 40: Streeruwitz–Suszycki. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1880