Vergabe des Bauprojekts zur Ersten Hochquellenleitung 1869
Am 12. Oktober 1869 beschloss der Gemeinderat dem Bauunternehmer Antonio Gabrielli aus London die Arbeiten zum Bau der Ersten Hochquellenleitung zu übertragen.
Gabrielli war Bauunternehmer der englischen Admiralität in London und der günstigste der zehn Angebotsleger der Ausschreibung zum Bau der Wasserleitung. Als Referenzen konnte Gabrielli Wasserbauten für die italienische Regierung in Ancona, Neapel und Palermo sowie den Bau eines neuen Hafens auf der Insel Malta und eines Marine-Arsenals für die englische Admiralität in Chatam vorweisen. Er erhielt einen Zuschuss von 12,5 Prozent zu den Überschlagspreisen und verpflichtete sich freiwillig dazu, von allen Verdienstbeträgen so lange 1 Prozent zurückzustellen, bis 100.000 Gulden zur Errichtung eines Brunnens zusammengekommen waren. Mit dieser Summe wurde später der Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz gebaut.
Nach dem Eingang der Offerte im August 1869 wurden zwischen Gabrielli und dem Gemeinderat bzw. der Wasserversorgungskommission Detailfragen zur Ausführung der einzelnen Baulose geklärt. Am 27. September 1869 brachte die Wasserversorgungskommission den Antrag zur Beauftragung von Gabrielli im Gemeinderat ein, der am 12. Oktober 1869 angenommen wurde.
Offizieller Baubeginn war am 21. April 1870, die Eröffnung der Hochquellenleitung erfolgte am 24. Oktober 1873.
Siehe auch: Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste)
Quellen
- Wienbibliothek, Amtliche Verhandlungen und Actenstücke in Bezug auf die Hochquellenwasserleitung 1861-1879: Anbote, welche wegen Uebernahme der für die Hochquellen-Wasserleitung der Stadt Wien erforderlichen Arbeiten resp. Lieferungen eingelangt sind, und Antrag der Wasserversorgungs-Kommission über das Ergebniß der diesfälligen Verhandlungen. S 284-292
Literatur
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 231 ff.