Wien-Film
48° 9' 43.26" N, 16° 16' 42.79" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Wien-Film GmbH ging nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich 1938 aus der Tobis-Sascha-Filmindustrie AG hervor und bestand bis 1985. Ihr Hauptstandort waren die Filmateliers Rosenhügel (23., Speisinger Straße 212), die zwischen 1920 und 1923 von der "Vita Filmindustrie AG" (ursprünglich "Wiener Kunstfilm-Industrie") errichtet worden waren (Film) und damals modernste Anlage Österreichs war. Daneben hatte sie auch die Studios der Tobis-Sascha-Filmindustrie AG am ehemaligen Hauptstandort der Sascha-Filmindustrie AG in 19., Sieveringer Straße 135 übernommen.
Zwangsarbeit bei der Wien-Film
Während des nationalsozialistischen Regimes befand sich auf dem Gelände der Wien-Film ein Zwangsarbeiterlager. Auch in den anderen Ateliers der Wien-Film lassen sich Lager von Zwangsarbeitskräften nachweisen, so in der Sieveringer Straße 99, in der Holzweberstraße 133, in der Wernergasse 11 und in der Wiener Straße 100.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78/28: Handelsregister C 28/44, "Wien-Film" Gesellschaft m.b.H.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Archivbibliothek: W 28.127 (Konvolut von reproduzierten Fotografien und Bauplänen zum Umbau des ehemaligen Grinzinger Brauhaus zum Kopierwerk Grinzing der Wien-Film)
Literatur
- Musiklexikon online: Wien-Film GmbH [Stand: 03.04.2020]
- Franz Antel / Christian F. Winkler: Hollywood an der Donau. Geschichte der Wien-Film in Sievering. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1991
- Robert von Dassanowsky: Austrian Cinema: A History. Jefferson (NC) / New York: McFarland 2005
- Gerhard Renner: Der Anschluss der österreichischen Filmindustrie seit 1934. In: Oliver Rathkolb u. a. [Hg.]: Die veruntreute Wahrheit. Hitlers Propagandisten in Österreich 1938. Salzburg 1988 (Schriftenreihe des Arbeitskreises für historische Kommunikationsforschung, 1), S. 1-34
- Christian F. Winkler: Wien-Film. Träume aus Zelluloid. Die Wiege des österreichischen Films. Erfurt: Sutton 2007