Zeughauskasten
Zeughauskasten (1., Hoher Markt).
Gegenüber der 1440 errichteten Schranne befand sich der sogenannte Zeughauskasten. Dabei handelte es sich um ein kleines unansehnliches, mit Brettern notdürftig zusammengefügtes Gebäude, das mit Holzschindeln gedeckt war. Unter der Aufsicht eines Büchsenmeisters mussten hier die Feuerwaffen der Stadt aufbewahrt werden. Da das Gebäude keinerlei Sicherheit bot, schließlich auch baufällig geworden war und man für den Platz mehr Raum gewinnen wollte, wurde es 1542 abgebrochen.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass hier nur geringfügige Vorräte gelagert wurden, da das "Zeug der Stadt" bis zur Ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 an verschiedenen Orten, die über die ganze Stadt verstreut waren, untergebracht war. Erst 1532 bis 1534 baute man den alten Getreidekasten am Fleischmarkt zum zentralen Zeughaus um. Da dieses jedoch zu klein war, wurde bereits 1562 das Bürgerliche Zeughaus Am Hof in Betrieb genommen.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 375