Zwangsarbeiterlager Schleiergasse 17
48° 9' 57.21" N, 16° 22' 38.09" E zur Karte im Wien Kulturgut
In 10., Schleiergasse 17 befand sich von 1944 bis 1945 in einem Druckereibetrieb eine lagerartige Arbeiterunterkunft für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.
Laut einer Bestätigung der Buchdruckerei Rudolf Kögl vom Mai 1944 war ein in ihrem Betrieb arbeitender französischer Zwangsarbeiter hier auch untergebracht ("ist in meiner Druckerei als Buchdrucker beschäftigt und wohnt in Wien X., Schleiergasse 17 (im Druckereibetrieb)"). Von Mai bis Juni 1944 scheint dieser Zwangsarbeiter bei einer Art von Strafkommando in oder bei Melk gewesen zu sein, vermutlich im Kontext eines Konzentrationslagers, offenbar aber ohne jemals formell als KZ-Häftling registriert worden zu sein.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Hermann Rafetseder: Aus Versöhnungsfonds-Anträgen gesammeltes Material (Kopien)
Literatur
- Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
- Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 14