Adeliges Casino und Palais Gutmann

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1., Schubertring 5, Fichtegasse 10, um 1942
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1784
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
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Architekt
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WikidataIDID von Wikidata
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BildnameName des Bildes Schubertring5.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 1., Schubertring 5, Fichtegasse 10, um 1942
  • 1., Schubertring 5

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48° 12' 8.74" N, 16° 22' 34.60" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Adeliges Casino
Schubertring 5 (März 2021)

Das Adeliges Casino wurde 1784 gegründet und hatte zuerst seine Versammlungsräume im Trattnerhof (1, Graben) und später in der Renngasse. 1856 erwarb der 1830 gegründete Adels-Casino-Verein ein Grundstück am Kolowratring (1) (Schubertring 5, Fichtegasse 10, Beethovenplatz 3) und ließ nach Plänen von Johann Romano und August Schwendenwein das noch bestehende Palais erbauen. Der Baukonsens erfolgte am 25. Juli 1856, die Bauarbeiten wurden 1868 abgeschlossen. Ziel des Vereins war die Schaffung und Betreuung von Räumlichkeiten, die dem männlichen Teil der österreichischen Aristokratie nach dem Vorbild von vornehmen englischen Clubs und der Militärcasinos als Treffpunkt dienen sollten. Es gab dort eine große Bibliothek, Spielzimmer, einen Billardsaal, Gesellschaftszimmer und einige Wohnungen.

1898 wurde das Gebäude von den Brüdern Gutmann übernommen, die es wegen ihres jüdischen Glaubens 1939 der Girovereinigung der Sparkassen übergeben mussten. 1947 wurde es restituiert und 1950 von der Girozentrale der österreichischen Sparkassen erworben, die es bis 1997 als Teil ihres Banksitzes führte und großzügig umgestalteten. Vor allem wurde nach 1950 der Eingang von der Fichtegasse auf den Schubertring verlegt.

Die Brüder Gutmann hatten 1869 das neben dem Adeligen Casino liegende Grundstück Beethovenplatz 3 / Fichtegasse 12 erworben und von Carl Tietz als eines der typischen Ringstraßen-Palais erbaut. Es diente der Familie bis zu ihrer Flucht 1939 als Wohnsitz. Es wurde ab 1939 von der Girovereinigung der Sparkassen und von der NSDAP als Geschäftsgebäude genutzt. Nach der Restituierung an die Familie Gutmann wurde es 1950 von der Girozentrale der Sparkassen erworben und großzügig umgestaltet, wobei die Räumlichkeiten im ersten Stock und das Stiegenhaus bis heute erhalten blieben. Nach der Fusion der Girozentrale (ab 1993 GiroCredit) mit der Ersten österreichischen Spar-Casse zur Erste Bank der Sparkassen wurde es von dieser an eine Hotelgesellschaft gemeinsam mit den drei Nebengebäuden zwischen Beethovenplatz, Fichtegasse, Schubertring und Christinengasse verkauft und dient heute als Nobelhotel.

Nach dem Werk „Wiener Neubauten“ hatte das Gebäude ein Portal auf der Seite des Schubertrings 5 (unten rechts von der Ringstraße Seite gesehen). Dieses Portal existiert nicht mehr [1]. Außerdem weist ein Bild von Bruno Reiffenstein auf ein Portal auf der Seite der Fichtegasse hin (Fichtegasse 10). Dieses Portal existiert auch nicht mehr.

Literatur

  • 50 Jahre Girozentrale 1937-1987. Wien Österreichischer Bundesverlag 1987, S.117-149
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 474

Einzelnachweise

  1. Wiener Neubauten von Carl von Lützow und Ludwig Tischler. Serie A Privat-Bauten. Wien: Lehmann & Wentzel (1876). Band 1. Tafel 1