Biberbastei
Biberbastei (1, Dominikanerbastei).
Sie führte vom Sauwinkel bis zum Dominikanerkloster und entstand nächst dem uralten Pyberturm. 1529 während der Türkenbelagerung begonnen, 1536-1539 umgebaut und 1545-1562 weitergeführt, wurde sie erst 1563 vollendet, erwies sich jedoch als ein gewaltiges fortifikatorisches Werk. Sie gehörte zu den ältesten Befestigungsanlagen des 16. Jahrhunderts. Als Baumeister ist uns Bausuperintendent Thomas Eyseler überliefert. 1596 wurde der Vorschlag gemacht, die Bastei durch eine gegen die Vorstadt Weißgerber vorspringende kleine Schanze zu verstärken; der Bau wurde 1602 ausgeführt und Judenschanze benannt (die Namensdeutung ist offen). 1746 wurde in der Biberbastei aus Verkehrsrücksichten das Maria-Theresien-Tor angebracht; allerdings hatte auch bereits der alte Biberturm ein Ausfallspförtchen besessen. Die Biberbastei wurde 1854-1857 größtenteils demoliert, als man die Franz-Joseph-Kaserne errichtete; die letzten Reste wurden 1863/1864 abgebrochen. Die Bastei erstreckte sich auf dem Areal der heutigen Häuser Franz-Josefs-Kai 5-11 und Biberstraße 26-28 sowie einem Teil der Wiesingerstraße.
siehe: Postgasse 8-12
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 34
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 408-435
- Robert Messner: Wien vor dem Fall der Basteien. 1959, S. 168
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)