Hofkonditorei Demel

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Hofkonditorei Demel, 1898
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Kaffeehaus
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1857
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Christoph Demel
Prominente Personen Anna Demel
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2368
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Kohlmarkt 14 Demel.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hofkonditorei Demel, 1898
  • 1., Kohlmarkt 14
  • 1., Kohlmarkt 11

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48° 12' 31.06" N, 16° 22' 1.81" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hofkonditorei Demel (1., Kohlmarkt 14; Kohlmarkt 11).

August Dehne verkaufte die von seinem Vater Ludwig Dehne 1785 am Michaelerplatz gegenüber dem alten Burgtheater gegründete Konditorei (die nach Ludwigs Tod [1799] von seiner Witwe Antonia und ihrem zweiten Gatten weitergeführt worden war) 1857 an Christoph Demel, nachdem sie in und nach den Wirren des Jahres 1848 einen geschäftlichen Niedergang erlebt hatte. Christoph Demel verlegte die Konditorei in das Haus Kohlmarkt 18, sicherte dem Betrieb einen raschen Aufschwung und erlangte mit ihm bald internationalen Ruf. 1867 übergab Christoph Demel den Betrieb an seine beiden Söhne Söhne Josef und Karl sen. (1841-1891; Gattin Maria Griensteidl, † 1911); seither heißt die Firma "Christoph Demel's Söhne". Nach dem Abbruch des alten Burgtheaters (1888) und im Zuge der Umgestaltung des Michaelerplatzes übersiedelte die Konditorei ins Haus 1, Kohlmarkt 14.

Die "Demelinerinnen", wie die Servierdamen des Hauses wegen ihrer Kleidung in klösterlichem Schwarz bald genannt wurden, erlangten Berühmtheit; Helmut Qualtinger hat sich mit ihnen auch kabarettistisch beschäftigt. Der Demel wurde ein Treffpunkt der Wiener Aristokratie und des reichen Bürgertums. Nachdem Maria 1891-1911 den Betrieb geführt hatte, ging er an ihren Sohn Karl junior über (1911-1917) und als dieser kinderlos starb, an seinen Bruder Christoph, der mit Anna, geborene Siding, verheiratet war (er ging nach Scheidung nach Paris, wo er 1918 starb), die 1917-1956 das Geschäft mit steigendem Erfolg leitete. Nach Anna Demels Tod blieb die Konditorei noch ein knappes Jahrzehnt im Familienbesitz (Nichte Klara von Berzewiczy, † 19. April 1965). Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Konditorei mit dem im Obergeschoß des Hauses begründeten "Club 45" und später mit der Person von Udo Proksch verbunden. 1989-1993 besaß Günther Wichmann Haus und Konditorei.

1991 wurde "Christian Demel's Vis-á-vis" im Haus Kohlmarkt 11 eröffnet. Im Februar 1994 erwarb die Raiffeisenbank Wien die Liegenschaft Kohlmarkt 14 und führte umfangreiche Renovierungsarbeiten durch.

Im ersten und zweiten Stock stehen Salons zur Verfügung, im dritten Stockwerk entstanden Büro-, im obersten Geschoß Wohnräume; jene Räume, in denen im vierten Stock Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert mit Darstellungen von Scheinarchitektur freigelegt wurden, gestaltete man zu Repräsentationsräumen. Der barocke Innenhof wurde freigelegt und wird (mit einer Glasdachkonstruktion versehen) als Schanigarten beziehungsweise Wintergarten der Konditorei genutzt.

Catering, Versand, Lager und Verpackung wurden in den 22. Bezirk abgesiedelt. Der "neue Demel" wurde am 18. April 1996 eröffnet. 2002 wurde der Demel vom Cateringunternehmen Do & Co übernommen.

Quellen

Literatur

  • János Kalmár / Mella Waldstein: K. u. k. Hoflieferanten Wiens. Graz: Leopold Stocker Verlag, 2001, S.16
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verlag 1965 (Österreich-Reihe, 279 / 281), S. 25 ff.
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 231 ff. (Die Demelinerinnen)
  • Helmut Kretschmer: Der Demel in Wien, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1993. Band 48, S. 106 ff.
  • Gottfried Heindl: Wien. Brevier einer Stadt. Wien: Neff 1972, S. 87 ff.

Weblinks