Denkmal für zehn Widerstandskämpfer
48° 10' 58.70" N, 16° 25' 17.67" E zur Karte im Wien Kulturgut
Ein erstes Denkmal für zehn Widerstandskämpfer wurde am 30. Oktober 1945 auf dem Gelände der Städtischen Gaswerke in 11., Eyzinggasse 12 errichtet. Am 25. Oktober 1968 wurde es durch das heutige ersetzt. Das Denkmal nennt die Namen von zehn Widerstandskämpfer, die während des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden (im Wiener Landesgericht, Hadersdorf/Kamp oder im Zuchthaus Stein/Donau). Das Denkmal nimmt durch die Jahreszahlen "1938 /1945" Bezug auf den Nationalsozialismus, wobei auch während des Austrofaschismus Aktionen des Widerstands gesetzt wurden.
Stifter des Denkmals war der Betriebsrat der Wiener Gaswerke. Gestaltet wurde es von Franz Schubert, selbst Arbeiter im Gaswerk. Das Denkmal aus Stein besteht aus einer männlichen Figur, die mit Eisenketten an eine Wand gefesselt ist, auf Steinen steht, darüber die Zahlen "1938 / 1945", dahinter das Wappen der Stadt Wien (beziehungsweise ein Kreuz). Neben der Figur ist eine Mauer aus sichtbaren Blöcken, auf denen die Namen der Geehrten aus Metall aufgebracht sind, darüber die Widmung und der Bundesadler der Republik Österreich und eine Opferschale.
Die Tafel trägt die Inschrift:
"1938 1945
Für Österreichs Freiheit
Otto Koblizek
Franz Strassak
Adolf Brachazek [sic!]
Karl Ryba
Johann Salzer
Franz Kralik
Karl Jelinek
Franz Fiala
Josef Lusk
Rudolf Hlobil"
Das Gelände ist nun im Besitz der Firma Wiener Netze GmbH. Ein Zutritt zum Denkmal über die Adresse 11., Erdbergstraße 236 ist nach Voranmeldung bei den Wiener Netzen möglich sind (Frau Aigner: 0664/623 34 02 oder Frau Winkler: 0664/623 30 60).
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 240
- Willi Weinert: "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen. Wien: 3Stern-Verlag 2011, S. 83