Lutherische Stadtkirche

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Oberer Fassadenteil der Evangelischen Kirche A.B. in 1., Dorotheergasse 18 um 1905
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Evangelische Kirche A.B.
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1783
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Lutherische Stadtkirche der evangelischen Gemeinde Augsburger Bekenntnis
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Jakob Vivian
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5830
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Sakralbauten, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche, Protestanten, Kirchen, Kirchenmappe
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes 1., Dorotheergasse 18 - Oberer Fassadenteil der Evangelischen Kirche A. B.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Oberer Fassadenteil der Evangelischen Kirche A.B. in 1., Dorotheergasse 18 um 1905
  • 1., Dorotheergasse 18
  • Nr.: 1113 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1179 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1347 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 23.78" N, 16° 22' 6.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Dorotheergasse 20, Dorotheergasse 18 - Evangelische Kirche A.B., Dorotheergasse 16 - Evangelische Kirche H.B. um 1905

Evangelische Kirche (1., Dorotheergasse 18; Lutherische Stadtkirche der evangelischen Gemeinde Augsburger Bekenntnis).

Hier standen früher der Garten der Gräfin Khuen-Belassy, das Gräflich-Salm'sche und das Hofkirchnersche Haus. Aus beiden gestaltete Elisabeth, Tochter Maximilians II. und Witwe König Karls IX. von Frankreich, 1582/1583 das von ihr 1581 gestiftete Kloster der Clarissen, gewöhnlich Königinkloster genannt (Hofbaumeister Jakob Vivian), mit der Klosterkirche "Heilige Maria, Königin der Engel". Nach Aufhebung des Klosters durch Joseph II. (1782) wurden das Klostergebäude, die Kirche und der Garten versteigert. Einen Teil des Areals erwarb Graf Moriz Fries, der sich hier sein Palais errichten ließ (Fries'sches Palais, Pallavicinipalais, 1., Josefsplatz 5).

Die ehemalige Klosterkirche wurde 1783 zu einem Bethaus der evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnis umgestaltet und 1783 für den Protestantischen Gottesdienst eröffnet (Weihe 30. November 1783). Auch die Kirche der evangelischen Gemeinde Helvetisches Bekenntnis entstand auf dem Areal des aufgelassenen Klosters. Die ursprüngliche Chorwand der Kirche wurde 1876 im Zuge einer Umorientierung der Kirche durch Otto Thienemann zur Hauptfassade gestaltet. Eine größere Restaurierung und Neufassadierung wurde 1907 durch Ludwig Schöne vorgenommen (gleichzeitig Umorientierung des Kircheninneren und Errichtung eines Haupttors zur Straße). Die Kirche, ein kreuzförmiger Renaissancebau mit Tonnengewölbe und 3/8-Schluss, wurde 1945 beschädigt, die Fassade 1948 erneuert.

Kanzel und Hochaltar (Altarbild "Kreuzigung Christi" von Franz Linder, Kopie nach van Dyck) stammen aus 1783, die Kanzel aus der Zeit um 1820, der Taufstein aus 1822, das geschnitzte Chorgestühl aus 1876. In der Sakristei befinden sich Reste eines gemalten Fensters mit Inschrift aus der Bauzeit (datiert 1583), im Hof Querschiff-Fassaden mit spitzbogigen Fenstern und runden Blenden, Grabsteine aus dem 16.- 18. Jahrhundert, in Wandnische eiserne Kanonenkugel (1809).

Gedenktafeln für den Schriftsteller und Pfarrer Alfred Formey (* 31. Juli 1844 Dessau, + 25. Juni 1901 Wien), der hier 1876-1901 als Seelsorger gewirkt hat, und für Kaspar Tauber (enthüllt 1924), den ersten Blutzeugen der Reformation in Österreich (enthauptet in Wien am 17. September 1524). Drei Marmortafeln (mit deutscher Kaiserkrone) sind die ursprünglichen Verschlussplatten der letzten Ruhestätten von Kaiser Matthias, seiner Gattin Anna Maria und von Ferdinand II., die vor ihrer Überführung in die Kapuzinergruft hier bestattet gewesen waren.

Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im südlichen (linken) Chorgestühl und die des Zweiten Weltkriegs im nördlichen (rechten) Querschiff.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 37
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 311
  • Grete Mecenseffy / Hermann Rassl: Die evangelischen Kirchen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1980 (Wiener Geschichtsbücher, 24), S. 49 ff
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 3 Innere Stadt, Weishaupt-Verlag, Graz 2012, S. 105