Erzherzog-Carl-Kaserne
48° 14' 35.99" N, 16° 26' 27.33" E zur Karte im Wien Kulturgut
Erzherzog-Carl-Kaseme (22, Maurichgasse 18-20; heute Karlkaserne), Infanteriekaserne, benannt nach dem Sieger von Aspern, Erzherzog Carl, erbaut 1910/1911 auf ehemaligen Freihofgründen (heutiges Bauareal 23.466 m2, verbaute Fläche 8.763 m2).
In die im Zuge der sogenannten Kasernentransaktion errichtete Kaserne kamen Truppen aus der aufgelassenen Alser Kaserne. Sie wurde zunächst vom Infanterie-Regiment Nummer 67 Freiherr von Kray (Kraygasse) und 1916 vom Infanterie-Regiment Nummer 84 Freiherr von Bolfras (Traditionstruppenkörper des Landwehrstammregiments 22, das heute Milizverbände ausbildet) bezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg fand das Gebäude als Obdachlosenheim, 1923-1934 als Wohnblock Verwendung. Als es 1935 wieder Kaserne wurde, beherbergte es das Fliegerregiment Nummer 1. 1938 wurde die Kaserne von der deutschen Wehrmacht erweitert und 1945-1955 von der sowjetrussischen Besatzungsmacht verwendet. Während des ungarischen Aufstands (1956) war hier ein Flüchtlingslager eingerichtet. Ab 1963 dient die Kaserne dem Bundesheer, wurde aber 1999 aufgegeben, worauf im Jahr 2005 der Abriss der Gebäude folgte.
Literatur
- Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 30(1991), S. 407 f.
- Berg-Lukan: Wien in alten Ansichtskarten. Band 21/22, S. 60