Franz Novy

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Franz Novy
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Novy, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22058
GNDGemeindsame Normdatei 139510435
Wikidata Q2696196
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. September 1900
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 14. November 1949
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Stukkaturhandwerker, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), Sozialdemokratische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Letzte Änderung am 8.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  22. November 1949
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 17
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Franz Novy.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Franz Novy

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Franz Novy, * 28. September 1900 Wien, † 14. November 1949 Wien, Gewerkschafter, Politiker.

Denkmal Franz Novy, Franz-Novy-Hof, Herbststraße 103-105.

Biografie

Novy entstammte einer Ottakringer Bauarbeiterfamilie, erlernte das Stuckateurhandwerk und gehörte seit seinem 14. Lebensjahr der sozialdemokratischen Bewegung an. 1924 wurde er Sekretär der Bauarbeitergewerkschaft, 1929 deren Vorsitzender. Seine politische Laufbahn begann mit der Wahl zum Bezirksrat von Ottakring 1927. 1932 kandidierte er für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei auf kommunaler Ebene und zog in den Wiener Landtag und Gemeinderat ein.

Nach den Februarkämpfen 1934 musste er Österreich verlassen und ging zuerst nach Brünn, wo er mit seinem Mentor Otto Bauer zusammenarbeitete. Er kehrte verschiedentlich illegal nach Österreich zurück und emigrierte schließlich im März 1938 nach Schweden, wo er als Bauarbeiter seinen Lebensunterhalt verdiente. Ab 1939 war er Vorsitzender der Auslandsvertretung der österreichischen Gewerkschaften. 1942 zog er nach London, wo er am 7. März 1943 von der Generalversammlung des "Austrian Labour Club" zum neuen Obmann gewählt wurde. Am 9. November 1943 konstituierte sich unter seinem Vorsitz ein Österreichisches Repräsentativkomitee, das sich die Aufgabe stellte, für die Befreiung Österreichs zu arbeiten. Zwischen 1943 und 1945 kooperierte Franz Novy mit dem britischen Kriegsgeheimdienst Special Operations Executive (SOE) und dem US-amerikanischen Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS), um Verbindungen zu Sozialisten in Österreich aufzubauen. Über Paris kehrte er im Oktober 1945 illegal nach Österreich zurück, wo ihm zunächst kurioserweise bei der Besatzungsmacht der 1934 gegen ihn erlassene Steckbrief Schwierigkeiten bereitete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kandidierte Novy wieder auf kommunaler Ebene im 20. Bezirk. Er war von 1945 bis 1949 Mitglied des Gemeinderates und Abgeordneter zum Wiener Landtag. Im Februar 1946 berief ihn Bürgermeister Körner zum Amtsführenden Stadtrat für Bauangelegenheiten, der er bis zu seinem frühen Tod im November 1949 blieb. Unter seiner Leitung gelang die Organisation der Schuttbeseitigung und begann der Wiederaufbau des zerstörten Wien, nicht zuletzt aber auch die Behebung unzähliger Kriegsschäden an der Infrastruktur. Am Stadtrand entstanden die ersten großen Siedlungen, die Per-Albin-Hansson-Siedlung, die Siedlungen Hirschstetten und Stadlau, aber auch das neue Strandbad Gänsehäufel. Ab 1947 war er als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Paul Speiser auch Wiener Landesvorsitzender der Sozialistischen Partei Österreichs.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde in Wien-Ottakring die 1955 fertiggestellte städtische Wohnhausanlage Franz-Novy-Hof, in dem sich auch das Novydenkmal befindet, nach dem Politiker benannt. Ebenso war er der Namensgeber der Novyherme.

Quellen

Literatur

  • Peter Pirker: Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Österreich. Göttingen: Vienna University Press 2012
  • Wolfgang Solt: Personenindex. In: Stichwort Demokratie. 50 Jahre Zeitgeschehen. Politisches Handbuch. Hg. von Josef Rauchenberger. Wien: PR-Verlag 1994
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 80
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 309 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 7. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1978
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Archiv. Mitteilungsblatt des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung 9 (1969), S. 93 f.
  • Kurt Heller: Franz Novy. In: Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 267 ff.
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 48
  • Bau- und Holzarbeiter. Organ der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter Österreichs, 07.11.1959
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 15.11.1949
  • Rathauskorrespondenz, 15.11.1949
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Novy, Franz [Sign: TP-036499 ]


Franz Novy im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks