Gedenktafel Adolf Frankl
48° 12' 28.23" N, 16° 22' 10.96" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 28. September 1998 wurde an der Fassade des Hauses in 1., Dorotheergasse 6–8 eine Gedenktafel enthüllt, die an den jüdischen Maler Adolf Frankl erinnert, der in diesem Haus lebte. Frankl wurde während der nationalsozialistischen Zeit 1944 ins Konzentrationslager Sered und später ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Er erlebte die Befreiung mit und verarbeitete seine Erlebnisse mit dem Ziel der Aufklärung bis zu seinem Tod in seinen Gemälden. Gestiftet wurde die Tafel von der Bezirksvorstehung, initiiert wurde sie von Frankls Sohn, Tommy Frankl.
Der Text der Tafel lautet:
"In diesem Haus wohnte
der Maler
Adolf Frankl
Pressburg 1903–1983 WienHier entstand der Bilderzyklus
Visionen aus dem Inferno
Darstellungen seiner Erlebnisse im
KZ Auschwitz-Birkenau'Mit meinen Werken habe ich allen Völkern
dieser Welt ein Mahnmal gesetzt. Es soll
niemandem, egal welche Religion, Rasse
oder politische Anschauung er vertritt,
dieses oder ähnliches widerfahren.'Gewidmet im Gedenkjahr 1998 am 28. September
[Übersetzung in englischer Sprache]
The Frankl family express their heartfelt gratitude to all
who helped them, and others to survive the Holocaust."
Am Festakt zur Enthüllung nahmen rund 400 Personen teil – darunter Bezirksvorsteher Richard Schmitz, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Nationalratspräsident Heinz Fischer, Simon Wiesenthal, Kulturstadtrat Peter Marboe, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, der Cafetier Leopold Hawelka, sowie der Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Wolfgang Neugebauer.
Literatur
- Tafel für den Maler A. Frankl in Wien enthüllt [Stand: 05.03.2018]
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Ergänzungsband I. Wien: Deuticke 2001, S. 11