Grete Bukovics

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bukovics, Grete
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Geiringer, Margaretha Wilhelmine Maria; Bukovics, Gretl; Bukovics-Edthofer Grete
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  371042
GNDGemeindsame Normdatei 106959797X
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. März 1892
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 28. Februar 1970
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 7.11.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung  6. März 1970
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 36, Reihe 6, Nummer 16z

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Grete (Margarete) Bukovics, * 14. März 1892 Wien, † 28. Februar 1970 Wien, Schauspielerin.

Biografie

Margarete Geiringer, die unter dem Künstlernamen Margarete oder Grete (von) Bukovics auftrat, war die Tochter von Gustav Geiringer und dessen Ehefrau Christine Bukovics, ihre Schwester war die Schauspielerin Adrienne Gessner.

Nach Schauspiel- und Gesangsunterricht erhielt sie 1911/12 ihr erstes Engagement am Stadttheater Brünn (Brno/Tschechien), wo sie im September 1911 in Hermann Bahrs "Die Kinder" debütierte, außerdem spielte sie dort unter anderem die Wendla in "Frühlings Erwachen" von Henrik Ibsen. Ab 1912 war sie Ensemblemitglied am Wiener Volkstheater, wo sie am 1. Juni 1912 in "Doktor Klaus" von Adolf l'Arronge als Emma debütierte. Ihr Repertoire war breit gefächert, sie spielte unter anderem Franziska in "Minna von Barnhelm" von Gotthold Ephraim Lessing, die Titelrolle in Heinrich von Kleist "Das Käthchen von Heilbronn", Klärchen in Hermann Sudermanns "Sodoms Ende", Anna in Hermann Bahrs "Die Kinder" und Katharina in "Der Ruf des Lebens" von Arthur Schnitzler. Auch trat sie bei Uraufführungen der Stücke von Hans Müller, Bruder von Ernst Lothar, auf: als Prinzessin Anneliese in "Gesinnung. – Die Romantik" (19. Oktober 1912) und als Gerda in "Der reizende Adrian" (22. November 1913). Daneben gastierte sie in der Spielzeit 1913/14 am Deutschen Landestheater in Prag, 1916/17 am Stadttheater Baden, 1918/19 an den Wiener Kammerspielen und ab April 1920 am Apollo-Theater.

1919 heiratete Bukovics den Schauspieler Anton Edthofer (Scheidung 1924) und ging mit ihm nach Berlin. Anfang des Jahres 1922 verkörperte sie an den dortigen Kammerspielen die Bianca in Schnitzlers Schauspiel "Anatol". Ab 1923 trat sie wieder in Wien auf, unter anderem im Oktober 1923 am Raimundtheater als Liszka in Franz Molnárs "Fasching", auch als Gastspiel im November 1923 am Schauspielhaus Graz. Weitere Gastrollen verkörperte sie am Wiener Komödienhaus, am Volkstheater, an der Neuen Wiener Bühne und am Modernen Theater, mit dessen Ensemble sie auch auf Tournee ging. In der Spielzeit 1927/28 war sie am Stadttheater Bielitz (Bielice/Polen). engagiert.

In den Spielzeiten 1932/33, 1934/35 und 1935/36 gastierte sie am Theater in der Josefstadt, auch nach dem Zweiten Weltkrieg trat sie ab 1946/47 wieder am genannten Theater auf, zuletzt (1956/57) als Anna Semjonowna in "Ein Monat auf dem Lande" von Iwan Turgenjew. Daneben wirkte sie auch in Gastrollen am Bürgertheater, am Neuen Schauspielhaus, am Volkstheater, an der Scala, am Kleinen Theater im Konzerthaus, am Theater der Courage, im Kosmos Theater und am Theater Die Tribüne. 1961 gastierte sie auch am Akademietheater. Im August 1950 spielte sie bei den Bregenzer Festspielen das Kindermädchen Anne-Marie in "Nora" von Henrik Ibsen.

Sie wirkte auch in zwei Stummfilmen: 1919 in "Don Juan" und 1920 in "Die Elixiere des Teufels", beide in der Regie von Edmund Loewe. Im Österreichischen Fernsehen sah man sie in den beiden TV-Filmen "Der Tod des Junggesellen" von Arthur Schnitzler (1968) und in "Leni" (1969).

Gegen Ende des 2. Weltkrieges war Bukovics wegen wehrkraftzersetzender Äußerungen vom 21. November 1944 bis 5. April 1945 im Gefängnis in der Landesgerichtsstraße inhaftiert, wo sie mit dem Einmarsch der Russischen Armee aus der Haft entlassen wurde. Nach den Aussagen von Adrienne Gessner war Bukovics in der Roßauer Kaserne inhaftiert, von wo ihr noch vor der Kapitulation die Flucht gelang.

Quellen

Literatur

  • Laura Sallfellner: Adrienne Gessner. Biographie einer österreichischen Schauspielerin (Diplomarbeit Wien) 2013
  • Herbert Lederer: Bevor alles verweht. Wiener Kellertheater 1956–1960, Wien: Bundesverlag 1986
  • Adrienne Gessner: Ich möchte gern was Gutes sagen ... : Erinnerungen. Wien, München: Amalthea, 1985
  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979


Grete Bukovics im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.