Herbergen
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Eintrag
Herbergen waren im mittelalterlichen Wien ursprünglich gleichbedeutend mit Häusern, deren Räume zur Vermietung bestimmt sind (vergleiche die zahlreichen „hospicia" = Herbergen, die im Urbar des Wiener Schottenstifts von 1314 aufscheinen); im engeren Sinn Häuser, deren Räume kurzfristig an Fremde vermietet werden (in besserer Kategorie Gasthof beziehungsweise Hotel genannt). Zahlreiche Wiener Herbergen dienten zugezogenen arbeitssuchenden Handwerksgesellen und -lehrlingen als Unterkunft und waren für bestimmte Branchen reserviert; dort suchten und fanden Handwerksmeister Arbeitskräfte für ihren Betrieb.
Beispiele:
- Binder und Rotgerber: Roßau, Konskriptionsnummer 18 (9, Berggasse 37)
- Flötzer, Seiler und Seifensieder: Roßau, Konskriptionsnummer 17 (9, Berggasse 35, Hahngasse 4)
- Strahler: Lichtental, Konskriptionsnummer 156 (9, Althanstraße 29 [Hotel Althan])
- Tischler: Stadt, Konskriptionsnummer 929 (1, Ballgasse 8; Tischlerherberge)
- Zimmerleute: Lichtental, Konskriptionsnummer 100 (9, Wiesengasse 3)
- Städtische Herbergen (3, Arsenalstraße 9; Städtisches Asyl und Werkhaus).
Literatur
- Heinz Zatschek: Handwerk und Gewerbe in Wien. Von den Anfängen bis zur Erteilung der Gewerbefreiheit im Jahre 1859. Wien: Österreichischer Gewerbeverlag 1949